KOPFSCHMERZ-CHARAKTERISTIKA BEI COVID-19

Kopfschmerz als Symptom ist keine Seltenheit – er tritt bei verschiedenen Infektionen auf. Studien besagen, dass etwa 15 Prozent der Covid-19-Patienten darunter leiden. Doch wie fühlt sich dieser Schmerz an und wie unterscheidet er sich von anderen Arten? Forscher der Universität Madrid machten es sich zur Aufgabe diese Fragen zu beantworten. Dazu untersuchten sie die Schmerzen betroffener Patienten, um typische Charakteristika wie Lokalisation und Intensität festzustellen. So könne man möglicherweise, wenn Covid-Kopfschmerzen eindeutige Merkmale aufweisen, diesen als Frühsymptom erkennen und besser von anderen Kopfschmerzarten unterscheiden. Das Team befragte medizinisches Fachpersonal, welches an Covid-19 erkrankt war.

Befragt wurden mehr als 100 Personen mithilfe eines Fragebogens. Zunächst sollten die Patienten demografische Daten, wie Alter, Geschlecht, Anamnese und Risikofaktoren angeben. Auch der Beruf und die Nutzung persönlicher Schutzausrüstung wurden dokumentiert. Erfragt wurden dann die Charakteristika des Kopfschmerzes inklusive Qualität, Lokalisation, Begleitsymptomen und Triggerfaktoren – darüber hinaus der zeitliche Verlauf des Auftretens der Kopfschmerzen und erhaltene Therapien gegen die Infektion und die Kopfschmerzen mit zeitlichem Verlauf des Verschwindens. Weiterer Bestandteil des Fragebogens war die Frage nach vorherigen Diagnosen von primären Kopfschmerzerkrankungen.

Die Studienergebnisse:
70 Prozent der Teilnehmer waren Ärzte mit leichten bis mittelschweren Covid-Verläufen. Die Kopfschmerzen traten nach circa drei Tagen seit Beginn der ersten Symptome wie Husten oder Muskelschmerzen ein. 46 Prozent der Probanden gaben Schmerzen im gesamten Kopfbereich an, 42 Prozent eher einen halbseitigen Schmerz. Über Kopfschmerzen im Hinterkopf klagten knapp 20 Prozent.

Der Großteil der Probanden (80%) beschrieb den Kopfschmerz als drückend. Bei 7 Prozent hatten sie einen pulsierenden Charakter – bei den Teilnehmern mit Migräne in der Vorgeschichte waren es sogar 20 Prozent. Körperliche Aktivitäten verstärkten den Schmerz bei der Hälfte der Teilnehmer. Lärm- und Lichtempfindlichkeit waren Begleitsymptome. 30 Prozent geben an, dass die Kopfschmerzen auch durch das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung wie Masken und Brillen verursacht worden sein könnte.

Die Studienautoren schlagen bei Covid-Patienten mit Kopfschmerzen eine Einteilung in vier Kategorien vor:

• Drückende Kopfschmerzen durch persönliche Schutzausrüstung wie Brillen und Masken
• Kopfschmerzen durch primäre Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne mit bereits bekannter Charakteristik zu vorherigen Schmerzattacken
• Unspezifische Kopfschmerzen ohne Begleitsymptome
• Sekundäre Kopfschmerzen aufgrund von Covid-19: Verschlechterung bei Aktivität, Lokalisation: holo- oder hemikraniell, Hauptbegleitsymptom: Lärmempfindlichkeit

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: apotheke adhoc