Der Cannabis-Konsum ist bei der Altersgruppe der 12 bis 25-Jährigen deutlich gestiegen. © Witthaya Prasongsin / iStock / Getty Images Plus

Cannabis | Jugendliche

KONSUM DEUTLICH ANGESTIEGEN

Der Cannabis-Konsum ist bei jungen Menschen deutlich gestiegen, vor allem bei der Altersgruppe der 12 bis 25-Jährigen. Diese besorgniserregenden Ergebnisse wurden zum Weltdrogentag am 26. Juni veröffentlicht und könnten die Debatte um die Legalisierung womöglich neu anheizen.

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Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist der Cannabis-Konsum bei jungen Menschen deutlich gestiegen. Bei dieser Repräsentativbefragung, die bundesweit im Jahr 2018 durchgeführt wurde, gaben 22 Prozent der Befragten an, innerhalb von einem Jahr Cannabis konsumiert zu haben. Zwei Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 16,8 Prozent. 2008 kam die Befragung sogar nur auf 11,6 Prozent. Eine gefährliche Entwicklung, die sich innerhalb der letzten zehn Jahre vollzogen hat, denn vor allem Jugendliche sollten konsequent vor einem Cannabis-Konsum geschützt werden.

Vor allem, da es Zusammenhänge zwischen Konsum und Folgen für die körperliche Entwicklung gibt. Forscher der Universität in Vermont gingen in einer eigenen Studie konkret der Frage nach, ob ein ein- bis zweimaliger Konsum bei 14-Jährigen Auswirkungen auf das Gehirn hat. Und kamen zu dem Schluss, dass bereits ein geringer Konsum Folgen hat. Den Ergebnissen zufolge reichen bereits ein- bis zwei Joints aus, um Veränderungen in der Hirnstruktur hervorzurufen. Dr. Hugh Garavan, Professor für Psychiatrie an der Universität von Vermont (UVM) und Leiter der Studie und sein Team konnten feststellen, dass nach diesem geringen Konsum bereits leichte Defizite im logischen Denken und in der Motorik auftraten.

Man kann jetzt nicht behaupten, dass diese Erkenntnisse komplett neu sind. Mit einer solchen Klarheit wurden sie bislang allerdings noch nicht präsentiert. Aber die Studie zeigt auch Widersprüche. So sieht es zumindest Eva Hoch, Leiterin der Forschungsgruppe Cannabinoide am Universitätsklinikum München (LMU) und sieht weiteren Forschungsbedarf. „Die Frage nach einem kausalen Zusammenhang zwischen den sehr geringen Dosen des Cannabiskonsums und den beobachteten Effekten sollte mit Vorsicht beantwortet werden“, so Hoch.

Festzuhalten bleibt, dass es sich bei Cannabis um ein Rauschmittel handelt, dessen Konsum hohe gesundheitliche Risiken birgt, vor allem bei Jugendlichen. Diese Warnung sprach die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler von der CSU, zum Weltdrogentag noch einmal deutlich aus.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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