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KINDERKREBS: ERHÖHTES RISIKO
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Das Deutsche Kinderkrebsregister stellte seine Daten aus den Jahren 1980 bis 2014 zur Verfügung. Eine Studie der Universität Mainz wertete diese aus: Von den 47 650 Kindern, die eine Krebsdiagnose seit 1980 mindestens sechs Monate überlebt haben, waren 1262 im Zeitraum bis 2014 von einer Krebsneuerkrankung betroffen. Das sind deutlich mehr als bei erwachsenen Patienten. Kinder unterliegen der Studie zufolge einem 6,5-fach erhöhten Risiko, und die Forscher gehen davon aus, dass dieses Risiko mit zunehmender Überlebensdauer noch größer wird. Auf die Ersterkrankung zurückgehende Rezidive, Metastasen oder Infiltrationen wurden bei der Analyse nicht berücksichtigt.
Was sind nun die Risikofaktoren für diese erhöhte Wahrscheinlichkeit? Genetische Prädispositionen gehören dazu, aber auch Chemo- und Strahlentherapie bei der Ersterkrankung oder eine Stammzellentransplantation. Der Einfluss der Therapie auf das Folgekrebsrisiko konnte mangels Daten nicht überprüft werden. Doch es steht fest, dass Erhebung und Auswertung von Therapiedaten aktuell eine der Hauptaufgaben in der Spätfolgenforschung darstellt – nur so kann es möglicherweise Aussagen darüber zulassen, ob und wie sich schonendere Therapieverfahren auf das Risiko einer Neuerkrankung auswirken.
Die Autoren der Studie betonen, dass auch deshalb besonders auf das erhöhte Risiko von Krebsneuerkrankungen geachtet werden müsse, da dies die Sorgfältigkeit der ärztlichen Nachsorge betreffe.
Alexandra Regner,
PTA/Redaktion
Quelle: Ärzteblatt