In einer Studie wurde nun herausgefunden, dass der durchschnittliche Heroingehalt bei den analysierten Drogenrückständen lediglich neun Prozent betrug. © kunchit2512 / iStock / Thinkstock

Drogen | Studie

KAUM HEROIN IM HEROIN

Wieviel Heroin ist eigentlich in einer Spritze, wenn sich ein Drogenabhängiger einen Schuss setzt? Gute Frage, denn man würde doch annehmen, dass zumindest der Hauptbestandteil Heroin sein muss. Eine bundesweit einmalige Studie, die in Frankfurt am Main durchgeführt wurde, sagt aber etwas anderes.

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Für die Studie wurden aus Frankfurter Konsumräumen Drogenrückstände analysiert. Die Ergebnisse sind überraschend: Lediglich rund neun Prozent betrug der durchschnittliche Heroingehalt. Hierfür hatten Mitarbeiter in Räumlichkeiten, wo sich Abhängige unter Aufsicht einen Schuss setzen können Verpackungen und Spritzenfilter im Auftrag des Drogenreferats gesammelt und aufbewahrt. Die noch verbliebenen Rückstände wurden von Toxikologen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Freiburg analysiert. Am häufigsten waren Anhaftungen von Kokain und Heroin zu finden.

Dass Drogen immer mal wieder von Dealern gestreckt werden, davon wird auch in den Medien oft genug berichtet. Diese Untersuchung zeigt aber nun, dass die Drogen deutlich mehr gestreckt werden als erwartet. Von den 165 untersuchten Proben wurde ein Mittelwert von neun Prozent ermittelt. Der Wirkstoffgehalt von Heroin wird von der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht auf etwa 20 Prozent geschätzt. Andere Inhaltsstoffe, die dann noch zu finden waren, sind unter anderem Begleitstoffe und Streckmittel wie Koffein oder Paracetamol.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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