Kakaoflavanole | Blutgefäße
KAKAO, DAS NEUE SUPERFOOD?
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Es klingt zu schön um wahr zu sein: Schokolade senkt das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Leider ist dies nicht ganz richtig. Zum einen werden die für die Wirkung verantwortlich gemachten Flavanole bei der Schokoladenherstellung meist zerstört. Zum anderen enthält eine Tafel zu viele Kalorien, um langfristig gesundheitsfördernd zu wirken.
Flavanole zählen zu den Polyphenolen und finden sich als sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in vielen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Äpfeln, Beeren, Tee oder Kakaobohnen. Ihre positiven Auswirkungen auf die Gefäßwand werden schon lange untersucht. Im Rahmen des Flaviola-Konsortiums, einem EU-geförderten Projekt, das sich mit der gefäßschützenden Wirkung von Flavanolen beschäftigt, bestimmten Wissenschaftler um Professor Dr. Malte Kelm die Parameter arterielle Steifheit, Blutdruck und Vasodilatation an Männern und Frauen mit geringem Herz-Kreislauf-Risiko. Veröffentlicht wurden zwei randomisierte, doppelblinde Studien, die eine Verbesserung der Vasodilatation und eine Senkung des systolischen Blutdrucks zeigen. Der ebenfalls errechnete Framingham Risk Score, der das 10-Jahres-Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wiedergibt, deutet bei einer diätischen Einnahme von Flavanolen auf eine Risikosenkung von 20 Prozent, für Herzinfarkte sogar von 31 Prozent hin. Aufgrund der geringen Probandenzahl und der kurzen Studiendauer sollten die Werte allerdings vorsichtig interpretiert werden. Die Wissenschaftler erwarten zurzeit noch die Ergebnisse der Cosmos-Studie, die etwa 18 000 Probanden und einen Studienzeitraum von fünf Jahren umfasst.
Farina Haase, Volontärin
Quelle: Apotheke adhoc