Ein Beutel Kochsalzlösung
Eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums hatte sechs Spritzen statt mit BioNTech-Impfstoff nur mit Kochsalzlösung gefüllt. © bedo / iStock / Getty Images Plus

Impfungen | Probleme

PANNEN, PROBEN, POLIZEIEINSATZ

Die letzten Wochen war einiges los: Eine Panne beim Ausfüllen der Impfpässe hat in Bielefeld die Polizei auf den Plan gerufen und wegen Impfungen mit einer Kochsalzlösung sind im Landkreis Friesland mehr als 100 Menschen zur einer Blutabnahme für Antikörpertests gebeten worden. 

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Am 4. Mai hatten Beamte der Kriminalpolizei im Impfzentrum in Bielefeld Ermittlungen aufgenommen, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. Eine dort Ende April geimpfte Frau hatte eine fehlerhafte Chargennummer in ihrem Impfpass bemerkt und war stutzig geworden. „Wir konnten zunächst nicht ausschließen, dass dem Impfzentrum etwas anderes geliefert worden war als der reguläre Impfstoff“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch zu dem Einsatz. Doch die Befürchtungen, es mit einer Straftat zu tun zu haben, entpuppten sich schnell als unbegründet: Wie die Stadt Bielefeld am Mittwoch mitteilte, war den Mitarbeitern in der Apotheke des Impfzentrums beim Erstellen der Etiketten für den Impfpass ein Fehler unterlaufen, so dass bei 251 Menschen nun eine falsche Chargennummer im Impfpass steht. Die Frau hatte sich laut Stadt wegen der falschen Nummer an das Impfzentrum gewandt.

Die Betroffenen mit dem fehlerhaften Eintrag „EX 2021“ werden nun von den Mitarbeitern des Impfzentrums kontaktiert, um zu klären, wann die Impfpässe korrigiert werden können. Dies könne bei Erstgeimpften etwa bei der zweiten Impfung geschehen. Man bedaure die Scherereien für die Betroffenen sehr, teilten die Verantwortlichen im Impfzentrum mit: Es sei wichtig, dass die Einträge im Impfpass korrekt seien - „auch im Hinblick auf den digitalen Impfpass, der bald eingeführt werden soll“, hieß es weiter.

Und jetzt auch noch das: Wegen Impfungen mit einer Kochsalzlösung sind im Landkreis Friesland mehr als 100 Menschen zur einer Blutabnahme für Antikörpertests gebeten worden. Die Termine seien wie geplant wahrgenommen worden, teilte eine Kreissprecherin am Mittwoch in Jever mit. Mit den Tests soll überprüft werden, wer bereits eine erste Impfung gegen COVID-19 bekommen hat. Die Aktion ist notwendig, da eine Mitarbeiterin des Impfzentrums eingeräumt hatte, vor zwei Wochen sechs Spritzen statt mit BioNTech-Impfstoff nur mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Nach Behördenangaben war ihr beim Anmischen des Vakzins ein Fläschchen mit BioNTech heruntergefallen, was sie vertuschen wollte. Gegen die Frau wird ermittelt.

Nach Kreisangaben wurde bei insgesamt 118 erstgeimpften Personen Blut abgenommen - zum Impfzentrum nahe Schortens kamen 78 Personen, zum Kreisdienstleistungszentrum in Varel 40 Personen. Zunächst hatte der Landkreis von Tests bei 117 Personen berichtet - eine Person wurde nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes am Mittwoch noch nachgemeldet und soll zusätzlich getestet werden.

Noch am Abend sollten die Proben an das Landesgesundheitsamt geschickt werden. Mit Ergebnissen rechnet der Kreis voraussichtlich bis kommenden Montag. Personen ohne Antikörper-Nachweis sollen dann am 12. Mai nachgeimpft werden.

Für etwa 80 Betroffene, die bei dem Vorfall am 21. April eine Zweitimpfung erhielten, kommen Antikörpertests nach Angaben der Kreisverwaltung nicht infrage. Über diese Tests lasse sich demnach nicht eindeutig feststellen, ob Antikörper von einer ersten oder zweiten Impfung vorliegen. Der Kreis will den Betroffenen in Absprache mit dem Landesgesundheitsamt und der Ständigen Impfkommission (STIKO) daher eine dritte Impfung anbieten, falls nach dem Impftermin am 21. April keine starke Impfreaktion aufgetreten sein sollte. Auf diese Weise soll auch der Impfschutz der Menschen mit zweiter Impfung sichergestellt werden.

Quelle: dpa

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