Drei Impfstoffampullen stehen nebeneinander, aus der rechten wird mit einer Spritze der Inhalt aufgezogen.
PTA sollen die Corona-Impfstoffe in einzelne Spritzen aufziehen und teilweise vorher mit Kochsalzlösung verdünnen. © Esben_H / iStock / Getty Images Plus

Impfzentren | PTA

IMPFSTOFFE AUFBEREITEN: WAS HEISST DAS?

Jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt soll mindestens ein Impfzentrum und mobile Teams einrichten, die Arbeiten sind voll im Gange. Wenn die Corona-Impfstoffe zugelassen sind, soll es sofort losgehen. Viele Bundesländer suchen deshalb bereits Personal für die Zentren, auch PTA. Sie sollen die Impfstoffe aufbereiten. Aber was genau ist dabei zu tun?

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Wie genau eine Impfdosis applikationsbereit gemacht wird, hängt vom Impfstoff ab. Biontech und Pfizer haben am 2. Dezember in Großbritannien die Zulassung für ihre Vakzine BNT162b2 erhalten, in den USA und in der Europäischen Union ist sie beantragt. 40 Millionen Impfdosen liefert Pfizer bereits aus. Auch für mRNA-1273 von Moderna prüft die EU die Zulassung. So kann, mit etwas Glück, schon Ende des Jahres geimpft werden. Und daran sollen sich auch PTA beteiligen, vor allem aus Apotheken mit Zytostatika-Herstellung.

Biontech und Pfizer
Der Impfstoff kommt per LKW oder Flugzeug. Er ist in speziellen Thermoboxen verpackt, die die Ampullen auf einer Temperatur von etwa minus 70 Grad Celsius (°C) halten. Jede Box übermittelt dabei ihre Temperatur und ihren Standort mit Hilfe eines GPS-Trackers. Ungeöffnet bleibt der Impfstoff in einer solchen Box zehn Tage lang kalt. Die Impfzentren können die Boxen weiterverwenden: Füllt man alle fünf Tage Eis nach, bleibt die Vakzine 30 Tage lang stabil. Allerdings darf man die Kisten nur zweimal täglich öffnen. Eine Versandeinheit umfasst 1000 bis 5000 Impfdosen.

Nun kommen PTA zum Einsatz: Hat man die benötigten Impfdosen aus der Kiste entnommen, brauchen sie eine halbe Stunde, um aufzutauen. Danach sind sie fünf Tage lang im Kühlschrank bei zwei bis acht °C haltbar. Vor dem Verimpfen muss er mit isotoner Kochsalzlösung verdünnt und ausgeeinzelt werden: Eine Ampulle enthält fünf Einzeldosen zu je 0,3 Millilitern. Eine Laminar-Air-Flow-Bank ist dazu nicht nötig. So vorbereitet hält sich der Impfstpff weitere sechs Stunden, in denen Ärzte ihn dann verabreichen müssen – am besten bei Raumtempertur.

Moderna
Moderna liefert ihren mRNA-Impfstoff bereits in der endgültigen Konzentration, PTA müssen ihn nicht mehr verdünnen. Eine Palette umfasst bis zu 230 400 Impfdosen in Mehrdosenampullen, in auf minus 20 °C gekühlten Transportboxen. Im Gefrierschrank ist der Impfstoff ein halbes Jahr lang haltbar. Bevor man die Vakzine verimpfen kann, muss sie im Kühlschrank auftauen, wo sie sich noch 30 Tage hält. Aus einer Ampulle sollen PTA dann zehn einzelne Spritzen aufziehen, die bei Raumtemperatur zwölf Stunden lang verwendbar sind.

Bezahlung?
Ob PTA eine Vergütung für diese Arbeit erhalten, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz sucht beispielsweise nach freiwilligen Apothekenmitarbeitern. Baden-Württemberg kalkuliert hingegen einen Stundenlohn von 27,60 Euro ein. Bei einer 40-Stunden-Woche könnten PTA somit rund 4400 Euro brutto im Monat verdienen.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quellen:

www.pharmazeutische-zeitung.de/was-genau-muessen-apotheker-und-pta-tun-122284/seite/alle/


www.tagesschau.de/inland/rki-zahlen-impfungen-101.html


ec.europa.eu/germany/news/20201201-covid-19-impfstoffe-so-geht-es-weiter_de


www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/coronavirus-impfung-faq-1788988


www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/11/30/kammer-sucht-freiwillige-pharmazeuten-und-pta-fuer-corona-impfzentren


www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/pta-im-impfzentrum-stundenlohn-von-2760-euro-baden-wuerttemberg-konkretisiert-finanzierung/

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