Fußball/Sport
HOBBYSPORTLER: AUFGEPASST BEI KOPFBÄLLEN!
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Die Diffusions-Tensor-Bildgebung misst die Bewegungen von Wassermolekülen in Körpergewebe. Da Membrane die frei Diffusion behindern, kann die Software moderner Kernspintomographen die Kabelstränge der Nervenzellen im Gehirn sichtbar machen.
Die Gruppe um Michael Lipton vom Albert Einstein College of Medicine in New York hat mit der Methode die Gehirne von 34 Amateurspielern untersucht, die seit ihrer Kindheit begeisterte Fußballer waren. Die Teilnehmer im Alter von durchschnittlich 31 Jahren wurden nach der Zahl der Kopfbälle pro Spiel befragt, die Lipton auf das Jahr hoch rechnete.
Ergebnis: Je mehr Kopfbälle die Spieler absolvierten, desto größer waren die Veränderungen in der Bildgebung. Mehr als 1000 bis 1500 Kopfbälle pro Jahr gingen mit Veränderungen einher, wie sie bei Patienten nach einem Schädel-Hirn-Trauma beobachtet würden, warnt Lipton Ende November auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America in Chicago.
Die Spieler mit den meisten Kopfbällen wiesen Schwächen im verbalen Gedächtnis und in der psychomotorischen Geschwindigkeit auf, Lipton ist sich deshalb sicher, dass Kopfbälle die Nervenfasern im Gehirn zerreißen können. Ob diese Interpretation außerhalb der USA Gehör finden wird, bleibt abzuwarten.
Es gibt allerdings einen prominenten „Arbeitsunfall“ in der Fußballgeschichte. Rechtsmediziner machten 2002 Hirnschäden durch häufige Kopfbälle für den Tod des britischen Profis Jeff Astle (361 Pflichtspiele, 174 Tore) verantwortlich, der als besonders kopfballstark galt. Astle hatte in den Jahren vor seinem Tod an zunehmenden kognitiven Störungen gelitten.
Als Astle Profi war, wurde noch mit schwereren Lederbällen gespielt, die bei Nässe viel Wasser aufnahmen und stark an Gewicht zunahmen und die Wucht beim Aufprall auf den Kopf deutlich vergrößert. Bei Amateuren kann der Ball eine Geschwindigkeit von 50 km pro Stunde, bei Profis auch die doppelte Geschwindigkeit erreichen. Quelle: rme/aerzteblatt.de