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HIPPOPOTOMONSTROSESQUIPPEDALIOPHOBIE
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Selbst wenn man die wichtigsten medizinischen Grundbegriffe berufsbedingt kennt, ist man bei den Bezeichnungen, um die es hier geht, schnell mit seinem Latein und erst recht mit dem Altgriechisch am Ende. Damit Sie besser gewappnet sind, erklären wir Ihnen, was hinter diesen unbekannten Wörtern steckt.
Meist aus dem Griechischen Der Begriff Phobie ist bekannt. In der Psychiatrie werden darunter grundlose oder unrealistisch starke Ängste vor bestimmten Objekten oder einer speziellen Situation verstanden. Dabei gibt es eigentlich nichts, wovor man keine Angst haben kann. Im Internet sind endlose Listen mit den einzelnen Phobien zu finden. Die Agoraphobie ist noch relativ geläufig und auch in der ICD-10-Übersicht der WHO aufgeführt. Agora ist griechisch und bedeutet so viel wie Marktplatz. Entsprechend hat man bei einer Agoraphobie Angst vor weiten Plätzen beziehungsweise vor bestimmten Orten, die dann von den Betroffenen gemieden werden. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass Menschen ihre eigene Wohnung nicht mehr verlassen.
Weniger bekannt ist der Begriff Ailurophobie. Ailuro ist die griechische Bezeichnung für Katze. Es handelt sich also um die Angst vor Katzen. Noch schwerer herzuleiten ist die Coulrophobie. Sie soll sich auf das Wort Kolo beziehen, was soviel bedeutet wie Extremität. Ein Kolobathristes war ein Unterhaltungskünstler im alten Griechenland, der auf Stelzen lief. Die Coulrophobie ist – zugegeben, etwas weit hergeholt – die Angst vor Clowns. Sie ist gar nicht so selten und muss nicht unbedingt etwas mit dem Joker, dem Erzfeind von Batman, zu tun haben. Die meisten Kinder haben übrigens Angst vor Clowns.
Manchmal auch Kunstwörter Die Angst vor modernen Objekten wird gerne mit künstlichen Wortschöpfungen bezeichnet, die man ja verständlicherweise aus keiner alten Sprache ableiten kann. So ist Nomophobie die Angst, handylos, also mobil nicht erreichbar zu sein – eine moderne Phobie, die aber sehr weit verbreitet ist. Das Wort Nomophobie ist die Abkürzung für No-mobilephone- Phobie. Eigentlich ganz simpel, aber darauf muss man erst mal kommen.
Der Begriff Hippopotomonstrosesquippedaliophobie ist eher ein Scherz der Wissenschaft. Er meint die Angst vor langen Wörtern. Korrekt heißt dies Sesquipedalophobie, was sich aus den lateinischen Begriffen sesqui und pes zusammensetzt und soviel heißt wie halber Fuß. Was das nun wieder mit den langen Wörtern zu tun hat, darf man sich allerdings fragen. Nun sind Ihnen die Punkte für die Phobien hoffentlich sicher und Sie könnten eigentlich ganz entspannt auf das violette Feld Körper & Geist tippen, wenn da nicht noch die lateinischen Bezeichnungen für die einzelnen Muskeln und Knochen wären …
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/14 auf Seite 28.
Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion