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Im Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld wird auf vier Etagen erzählt: im Schaubergwerk und im Freigelände die Geschichte des Erzbergbaus vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts mit seinen technischen Errungenschaften sowie den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Oberharzer Bergbevölkerung. Der Sammlungsbestand ist mit den originalen Bergbauanlagen im Freigelände und historischen Film- aufnahmen aus dem Jahr 1923 einmalig.
Neben einem 200 Jahre alten Schachtgebäude mit dem Besucherstollen wurden im Freigelände originale Bergwerksanlagen, die an ihrem ursprünglichen Standort demontiert werden mussten, wieder aufgebaut. Pferdegaipel, Radstube, Aufbereitung und Bergschmiede haben hier ihren Platz gefunden. Für die Gäste des Oberharzer Bergwerksmuseums bildet der Gang durch das Schaubergwerk, durch seine über- und untertägigen Anlagen, mit einem fachkundigen Museumsführer zweifellos den Höhepunkt. Führungen durch das Schaubergwerk finden täglich um 11 und 14 Uhr statt, außer an Heiligabend und Silvester.
UNESCO-Welterbe Die Anlagen des Ottiliae-Schachtes gehörten zu Beginn des letzten Jahrhunderts zu den modernsten in Europa. Vor allem die zentrale Erz-Aufbereitung von 1905 setzte damals Maßstäbe. Der Schacht diente als Förderschacht für die auf Kähnen unter Tage angelieferten Erze der Clausthal-Zellerfelder Bergwerke. Heute sind das älteste erhaltene eiserne Fördergerüst der Welt und die funktionstüchtige Fördermaschine einmalige Zeugnisse der globalen Industriegeschichte.
In den Monaten von Mai bis Oktober fährt auf der ehemaligen Tagesförderbahn an den Wochenenden eine Schmalspurbahn die Besucher vom Alten Bahnhof bis zum Schacht. Dort können sie an einer Führung teilnehmen, bevor es mit dem Zug zurück zum Ausgangsort geht. Der Schacht Kaiser Wilhelm II. war mit einer Teufe (bergmännische Bezeichnung für Tiefe) von 1023 Metern, seinem stählernen Fördergerüst, einer Fahrkunst, einer Dampfförder- und einer Wassersäulenmaschine der zentrale Förder- und Seilfahrtschacht des Clausthal-Zellerfelder Bergbaus. Das Gelände ist für Besucher jederzeit zugänglich.
Die Wasserwelt des Harz Schautafeln erläutern die einzelnen Anlagen. Einblicke in das Schachthaus und in die Fördermaschinenhalle sind tagsüber möglich. Zudem können sich die Besucher von April bis Oktober in einer Dauerausstellung speziell über das Weltkulturerbe der Oberharzer Wasserwirtschaft informieren. Des Weiteren organisiert das Oberharzer Bergwerksmuseum geführte Touren über und unter Tage durch das Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft. Ob Zellerfelder Kunstgraben, Hirschler-Pfauenteich-Kaskade oder Dorotheer und Altensegener Rösche.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/19 auf Seite 80.
KONTAKT
Das Oberharzer Bergwerksmuseum
Bornhardtstraße 16
38678 Clausthal-Zellerfeld