Fußpilz | Keime
FUSSPILZ: WIE MAN IHN WIEDER LOSWIRD
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Es mag ekelig klingen - aber Pilze tummeln sich überall auf der Haut. «Zum Problem werden sie erst dann, wenn sie über kleine Risse oder Verletzungen in die Haut gelangen und Entzündungen hervorrufen», erklärt Prof. Philipp Babilas, Dermatologe am Hautzentrum Regensburg. Fußpilz kann die Folge sein. Er ist mehr als ein Schönheitsmakel. Denn unbehandelt wird so eine Infektion richtig unangenehm.
«Fußpilz kann sich ohne eine Therapie den Fuß entlang bis zur Ferse, die Schenkel hoch bis zum Gesäß ausbreiten», sagt Babilas. Möglich ist, dass der lästige Pilz sich in den Falten am Gesäß breit macht und dort Brennen oder starken Juckreiz verursacht. Befällt er Nägel, dann werden sie rau, brüchig und krümelig. Deshalb gilt: «Je früher etwas gegen Fußpilz unternommen wird, desto besser.»
Los geht es meist zwischen den Zehen. Zu erkennen sei Fußpilz daran, dass die Haut zwischen den Zehen weich und aufgeschwollen ist, sagt die Podologin Tatjana Pfersich aus Reutlingen. Auf Fußpilz hindeuten kann auch eine schuppige Hornhaut im Fersenbereich oder rote Pusteln auf der gesamten Fußsohle.
Wer solche Symptome an sich entdeckt, kann erstmal versuchen, dem Pilz in Eigenregie zuleibe zu rücken: «Cremes, Gels und Sprays gegen Pilzinfektionen sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich», sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer. Sie werden etwa ein- bis zweimal täglich großflächig um die betroffenen Stellen herum aufgetragen. Die Therapie muss schnell beginnen, um ein Übergreifen des Pilzes auf andere Körperpartien zu verhindern.
Chronisch Kranke, die etwa einen Diabetes mellitus oder Rheuma haben, gehen mit einer Pilzerkrankung allerdings besser gleich zum Hautarzt, rät Pfersich. Der Arzt kann über eine Probe den Erreger konkret ausmachen und gezielt bekämpfen. Auch Kinder und schwangere Frauen sollten sich sicherheitshalber ärztlich untersuchen lassen. «Das bringt die Gewissheit, dass hinter den Beschwerden nicht etwa eine Schuppenflechte oder eine Neurodermitis steckt», sagt Babilas.
Was Patienten keinesfalls tun sollten: die Therapie einfach abbrechen. «Auch wenn die Symptome schnell abklingen, sollte die Therapie mindestens zwei Wochen erfolgen», so Pfersich. In dieser Zeit ist strenge Hygiene angesagt. Wäsche, die mit dem Pilz in Kontakt kommt, muss täglich bei 60 Grad gewaschen werden, um auch dort Keime abzutöten. Das gilt etwa für Socken, Waschlappen und Handtücher. Das Innere von Schuhen lässt sich mit einem Spray aus der Apotheke desinfizieren.
Ist die Fußpilzerkrankung abgeheilt, sollte man sich wappnen - um sich nicht gleich den nächsten Pilz einzufangen. Vorsicht ist beispielsweise dort geboten, wo viele Menschen barfuß gehen. Das ist nicht nur in öffentlichen Bädern, Wellness-Anlagen und Saunen, sondern zum Beispiel auch in Hotelzimmern der Fall. «Hier sind Badeschuhe hilfreich», erklärt Sellerberg.
Ebenfalls ratsam: Füße und Zehenzwischenräume immer trocken halten. Vor allem nach dem Schwimmbad- und Saunabesuch ist es gut, zum Abtrocknen ein separates Handtuch zu nutzen. «In die feuchte, aufgeweichte Haut kann ein Pilz besonders gut eindringen», warnt Babilas. Um das zu verhindern, können die Zehenzwischenräume zusätzlich mit einem Föhn auf niedriger Stufe trocken geföhnt werden.
Regelmäßige Kontrollen der Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen tragen ebenfalls dazu bei, einen Fußpilz frühzeitig zu entdecken. «Mindestens einmal die Woche sollten die Füße genauer in Augenschein genommen werden», empfiehlt Pfersich.
Zur Vorbeugung von Fußpilz trägt auch bei, nicht nur gut passende und bequeme Schuhe zu tragen, sondern auch auf ein atmungsaktives Material des Schuhwerks zu achten. «So wird die Fußfeuchte schnell wieder abgeleitet», erklärt Sellerberg. Turn- oder Sportschuhe sollten nur für die Zeit des schweißtreibenden Trainings angezogen werden. Anschließend ist es wichtig, sie trocknen zu lassen. Wer zu Fußpilz neigt, kann die Schuhe nach dem Training mit einem Spray desinfizieren.
Wechselbäder und -duschen regen die Durchblutung der Füße an und sorgen dafür, dass sie im Winter warm sind. «So kommt es erst gar nicht zu Rissen in der Haut, die zu Fußpilz führen können», so Babilas. Wer Diabetes hat, sollte besonders gut auf seine Füße achten. Diabetiker haben ein höheres Risiko für Fußpilz.
Kommt der Fußpilz nach Abklingen einer Infektion immer wieder, bietet es sich an, die Füße ein- bis zweimal wöchentlich vorbeugend mit einem sogenannten Breitband-Antimykotikum einzucremen oder einzusprühen. «Das ist ein Medikament, das gegen mehrere Erreger wirkt», erläutert Babilas. Zumeist kommen Präparate mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Pyridone oder Azole zum Einsatz.
Wer gesund lebt und auf vitaminreiche Kost, Bewegung und ausreichend Schlaf achtet, stärkt zusätzlich seine Abwehrkräfte. Auch das trägt zum Schutz vor Fußpilz bei.
Quelle: dpa