Hände tragen blaue chirurgische Latexhandschuhe füllen eine Spritze.
Der Corona-Impfstoff steht zunächst den Menschen zur Verfügung, die direkt mit Covid-19-Patienten zu tun haben. © Moussa81 / iStock / Getty Images Plus

Forschung | Impfstoff

FÜR DEN NOTFALL: CORONA-IMPFSTOFF IN DEN EMIRATEN FREIGEGEBEN

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung freigegeben und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) informieren über den aktuellen Stand der Corona-Impfstoffforschung.

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Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung freigegeben. Der Impfstoff werde vorerst „für diejenigen zur Verfügung stehen, die am meisten mit Covid-19-Patienten zu tun haben“, sagte Gesundheitsminister Abdul Rahman Mohammed Al-Owais am Montag. Sie seien durch ihre Arbeit am stärksten gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren. „Die Notfallverwendung des Impfstoffs entspricht voll und ganz den Vorschriften und Gesetzen, die eine schnellere Überprüfung der Genehmigungsverfahren ermöglichen“, fügte der Minister hinzu.

Die VAE führen seit Mitte Juli klinische Versuche der Phase III für einen Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm durch. Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des Impfstoffes genehmigt wird. Al-Owais sagte, die Endphase der in den VAE durchgeführten Versuche habe gezeigt, dass der Impfstoff „sicher und wirksam ist und zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus geführt hat“.

Das Mittel basiert nach Aussage des Gesundheitsunternehmens G42 aus Abu Dhabi zu Beginn der entscheidenden Testphase auf abgetöteten Coronaviren. Rund 31 000 Menschen mit 125 Nationalitäten hatten nach Angaben der Leiterin der klinischen Studie an den Tests teilgenommen. Es seien nur einfache und erwartete Nebenwirkungen beobachtet worden, ähnlich denen anderer Impfstoffe.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 80 000 Coronavirus-Infektionen gezählt. Die täglich registrierten Fällen stiegen im August wieder an.

Spahn und Karliczek informieren über Impfstoffforschung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) informieren an diesem Dienstag (12.30) in Berlin über den aktuellen Stand der Corona-Impfstoffforschung. An der Pressekonferenz nimmt auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, teilt. Weltweit suchen Unternehmen nach einem Impfstoff. In Russland war bereits im August der weltweit erste für eine breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen worden - trotz internationaler Bedenken.

Das Bundesforschungsministerium hatte ein Sonderprogramm über 750 Millionen Euro für die Impfstoffforschung in Deutschland aufgelegt. Ende Juli hatte das Ministerium mitgeteilt, dass neben dem Tübinger Biotechunternehmen Curevac auch die Mainzer Firma Biontech und das Unternehmen IDT Biologika aus Dessau-Roßlau „von einem Expertenbeirat“ zur Förderung empfohlen worden seien. Karliczek hatte immer wieder gesagt, sie rechne mit einem Impfstoff für die breite Bevölkerung frühestens Mitte nächsten Jahres.

Quelle: dpa

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