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Tipps bei CED

ENTZÜNDUNG STOPPEN

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die beiden häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Akute Schübe und Ruhephasen wechseln sich ab. Chirurgische Eingriffe sind nur in schweren Fällen nötig.

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Schon im Altertum waren sie verbreitet. Doch erst in den letzten 50 bis 60 Jahren stellten Experten eine regelrechte Zunahme beider Krankheiten fest. Neben einer genetischen Veranlagung spielen Umweltfaktoren eine Rolle – und diese könnten auch erklären, warum CED in den letzten Jahrzehnten so vermehrt vorkommen:

Zum einen scheint die Hygiene in Industrieländern und die damit einhergehende geringere Belastung mit Keimen in den ersten Lebensjahren die Immunantwort der Darmflora zu verändern. Zum anderen stellt sich ein Zusammenhang zwischen einer häufigen Antibiotikagabe in der Kindheit und der späteren Entwicklung von Morbus Crohn dar – wohl ebenfalls bedingt durch eine veränderte Barrierefunktion der Darmflora.

Krankheitssymptome Bei Morbus Crohn kann der gesamte Magen-Darm-Trakt befallen sein – wobei der Übergang vom Dünn- zum Dickdarm am häufigsten betroffen ist. Die Colitis ulcerosa zeigt sich dagegen immer zuerst im Enddarm und kann sich dann in weitere Bereiche des Dickdarms ausbreiten. Typisch sind blutige Durchfälle, oft verbunden mit Fieber und Bauchschmerzen. Durchfälle , die länger als sechs Wochen anhalten, und auch Bauchschmerzen sind Hinweise auf einen Morbus Crohn.

Zur Diagnosestellung werden mehrere Verfahren kombiniert – wichtigste Untersuchung ist die Darmspiegelung, die das Ausmaß und den Grad der Entzündung zeigt. Beim Morbus Crohn können zudem Fisteln und Abzesse im Bereich des Afters vorkommen.

Therapie Während eines akuten Morbus-Crohn-Schubes und wenn der Übergang Dünn-/Dickdarm betroffen ist, wird zunächst lokal wirksames Kortison, wie Budenosid, eingesetzt. Ist der Dickdarm entzündet, stehen Sulfasalazin oder Mesalazin zur Verfügung. Liegt eine schwere Entzündung vor, werden zunächst Kortisonpräparate verabreicht. Alternativ kommen Immunsuppressiva (Azathioprin, 6-Mercaptopurin, Methotrexat) oder anti-TNF-alpha-Antikörper (Infliximab, Adalimumab) zum Einsatz.

Ziel ist es, die Entzündung zu unterdrücken und Rückfälle zu vermeiden – daher ist oft auch eine Weiterbehandlung nach dem akuten Schub nötig (mit Immunsuppressiva oder anti-TNF-alpha-Antikörpern). Zur Operation kommt es nur bei Nichtansprechen auf die medikamentöse Therapie oder bei Komplikationen, wie zum Beispiel durch Darmverschlüsse.

Mesalazin empfiehlt sich im akuten Schub der Colitis ulcerosa in Form von Zäpfchen, wenn der Enddarm befallen ist. Je nach Ausprägung werden zusätzlich Tabletten oder Granulat verabreicht. Als Alternative kann Kortison gegeben werden – wenn möglich als Klistier oder Rektalschaum. Ist der Schub sehr stark, sind Kortisontabletten oder sogar -infusionen nötig.

Tritt darunter keine Besserung ein, kommen Immunsuppressiva oder anti-TNF-alpha-Antikörper zum Einsatz. Versagen auch diese, kann eine Komplettoperation unumgänglich sein. Eine Dauerbehandlung kann nötig sein, um Rückfälle zu vermeiden. Diese wird zumeist mit Mesalazin durchgeführt, bei Nichterfolg wird zunächst die Dosis erhöht und später auf Immunsuppressiva oder anti-TNF-alpha-Antikörper gewechselt.

Aktionstag
Am 19. Mai werden bundesweit Veranstaltungen zum Thema CED angeboten. Weitere Informationen finden sich unter www.gastro-liga.de.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/13 ab Seite 54.

Dr. Petra Kreuter, Redaktion

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