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Haare

EIGENER ANSTRICH

Die Haare selbst zu färben oder nur den Ansatz nachfärben, das kann genauso gut werden wie beim Friseur, wenn man ein paar wichtige Dinge beachtet. Wie funktioniert Haare färben im heimischen Bad?

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Seit kurzer Zeit dürfen nun auch Friseure wieder waschen, schneiden und föhnen. Der Andrang ist groß und häufig muss auf den ersehnten Termin noch etwas gewartet werden. Denn so einfach es vor der Corona-Pandemie war zum Friseur zu gehen, gibt es aktuell genau festgelegte Hygieneregeln, und die kosten Zeit.

Corona – der etwas andere Friseurbesuch Schnell mal in den Laden zum Spitzen schneiden, am besten noch ohne Haare zu waschen, ist nicht mehr möglich. So heißt es von Seiten des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, dass bei jedem Kunden im Geschäft die Haare gewaschen werden müssen, da sich auch im Haar Viren verbergen können. Mit frisch gewaschenem, nassen Haar in den Salon kommen, ist aber auch nicht möglich. Am besten geht es zum Friseur mit einem festen Termin, denn Warteschlangen gilt es zu vermeiden. Es gibt kein Getränk, während man im Friseurstuhl sitzt, und nett durch ein Magazin blättern, während die Koloration einwirkt, gibt es momentan auch nicht. Friseur und Kunde müssen einen Mund-Nasenschutz tragen. Friseure sollten diese für ihre Kunden bereithalten, falls sie keine eigene Schutzmaske dabeihaben. Auch Desinfektionsmittel muss für Kunden und Personal bereitstehen.

Die Maske muss die ganze Zeit auf dem Gesicht bleiben. Schneidet der Friseur im Bereich der Ohren, kann sie dort abgenommen und muss vor dem Mund festgehalten werden, bis der Haarspezialist hier fertig ist. Gesichtsnahe Dienstleistungen wie etwa Augenbrauen- und Wimpernfärben, Rasieren und Bartpflege sind aktuell tabu. Abschließend erklärt der Friseur-Zentralverband, dass es auf Grund all dieser Maßnahmen bundesweit zu Preiserhöhungen kommen wird. Manche Ihrer Kunden greifen deshalb auch weiterhin selbst zur Friseurschere und bringen Spitzen oder Pony in Form. Tipps dazu finden Sie in der Maiausgabe. Doch wie sieht es mit Ansatzfärben, Strähnen oder kompletten Kolorationen aus? Worauf gilt es hier zu achten?

Farbreflexe durch Strähnen Ein paar Farbhighlights in der Frisur sind besonders bei Frauen sehr beliebt. Strähnen lassen sich auch zu Hause realisieren. Die Technik des Paintings, bei der Farbe per Hand auf einzelne Strähnen aufgetragen wird, sowie Foliensträhnen sollten besser dem Fachmann überlassen bleiben. Das ist in der Do-it-yourself-Variante schwer machbar und sieht meist nicht so natürlich aus wie vom Friseur. Fürs heimische Strähnen braucht Ihre Kundin einen grobzinkigen Kamm sowie Strähnenfarbe oder eine passende Koloration. Dabei Haare scheiteln, Kamm in die angerührte Farbe tauchen und in unterschiedlichen Abständen mit einem bis zwei Zentimeter vom Haaransatz entfernt auftragen. Je dünner die gewählte Strähne, desto natürlicher das Ergebnis. Wichtig ist auch, die in den fertigen Produktsets enthaltene Kur nach dem Auswaschen der eingewirkten Farbe unbedingt anzuwenden.

Haare und Ansätze färben – so geht’s Zum farblichen Auffrischen eines herausgewachsenen Ansatzes oder zur Grauhaarabdeckung kann eine herkömmliche Koloration der Haltbarkeitsstufe 3 zum Einsatz kommen. Viele Kunden bevorzugen heute Produkte, die möglichst wenig chemische Bestandteile, wie zum Beispiel Resorcin, Ammoniak, Parabene, Mineralöle, Duftstoffe oder Alkohol, enthalten. Solche Kolorationen sind zudem interessant für Kunden, die eine empfindliche Haut haben und trotzdem ihre Haare färben möchten. Die Forschung im Bereich natürlicher Haarfarben ist derzeit in vollem Gang und immer mehr Hersteller bieten entsprechende Färbemittel an.

Diese können als komplette Koloration oder zum Ansatzauffrischen verwendet werden. Wer lediglich etwas frischen Wind in seine Farbe bringen möchte, kann das mit auswaschbaren Tönungen sowie Intensivtönungen erreichen. Spätestens nach 8 bis 24 Haarwäschen (je nach Haltbarkeitsstufe 1 oder 2), haben sie sich Stück für Stück herausgewaschen. Der Vorteil solcher Farben: Sie verhelfen dem Haar zu einer Extraportion Glanz und ein neuer Ton lässt sich ausprobieren. Gefällt er nicht so gut, verschwindet er mit der Zeit, im Gegensatz zur dauerhaften Koloration, die herauswachsen oder beim Friseur umgefärbt werden muss. So praktisch heimisches Färben mit solchen Farbsets ist, für Augenbrauen und Wimpern sind solche Produkte nicht geeignet. Dazu gibt es speziell für diese Areale konzipierte Produkte, die Ihre Kunden wählen sollten.

Färben ist haariger Stress So pflegend oder naturbelassen sämtliche Farben auch sind: Für die Haare bleibt es ein Stressfaktor. Deshalb empfiehlt es sich genau zu überlegen, ob eine Komplettfarbe unbedingt nötig ist oder ob es reicht, lediglich den Ansatz nachzufärben, besonders wenn es um Blondierungen geht oder Frisuren, die beim Styling starker Hitze wie Glätteisen oder Lockenstab ausgesetzt sind. Ob Friseurfarbe oder Do-it-yourself: Damit jeder einzelnen Haarfaser ausreichend Pflege zuteilwird und Farbe sowie Glanz möglichst lange erhalten bleiben, empfehlen Sie Shampoo, Spülungen und Kuren aus Ihrem Sortiment.

Insbesondere zur Pflege von trockenem, strapaziertem oder gefärbtem Haar. Ein bis zwei Mal pro Woche eine Haarkur in Längen und Spitzen einarbeiten, hilft dabei jede einzelne Faser zu pflegen. Übrigens: Kunden, die unter Schuppen leiden, sollten ihre Haare besser erst dann färben, wenn sich die Schuppenproblematik gelöst hat. Denn Schuppen-​Shampoos lösen Farbpigmente leichter und schneller aus dem Haar und genau das möchte man ja bei koloriertem Haar gerade vermeiden.

Pflege bis zum nächsten Friseurbesuch Während der Hochphase der Corona-Pandemie wird es erst einmal so bleiben, dass bestimmte Dinge beim Friseur nicht wie bisher üblich angeboten werden. Empfehlen Sie Ihren Kunden mit Bart oder Schnäuzer deshalb die Verwendung von Gesichtsöl oder speziellen Bartpflegeprodukten. Das hält Haut und Barthaar weich und geschmeidig. Statt Augenbrauen- und Wimpernfarbe haben Sie bestimmt sehr gut verträgliche Mascara und Augenbrauenstifte in Ihrem Sortiment. Auch sie können gute Dienste leisten und zum optischen Wohlbefinden Ihrer Kunden beitragen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/2020 ab Seite 68.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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