© cybercrisi / fotolia.com

Top im Job

DAS IST NOCH LANGE NICHT ALLES!

Dass Zecken Borreliose und FSME übertragen können, hat sich inzwischen herumgesprochen. In anderen Ländern gibt es noch eine Reihe weiterer Erkrankungen, an denen die Parasiten schuld sind.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Die Angehörigen der Spinnentiere sind klein, aber hinterhältig. Sie lauern im hohen Gras oder im Unterholz, um sich Erholungssuchenden entgegenzuwerfen und ihr Blut zu saugen. Dabei können sie Viren oder Bakterien, denen sie als Zwischenwirt dienen, auf ihr Opfer übertragen. Dies geschieht nicht nur in Europa, in anderen Klimazonen gibt es ebenfalls Zecken. Die Opfer müssen dabei nicht immer Menschen sein, auch Haustiere können an Borreliose, FSME & Co. erkranken.

Fleckfieber Eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch Zecken, Läuse, Milben oder Flöhe übertragen werden kann, ist die Rickettsiose, auch Fleckfieber genannt. Sie kommt hauptsächlich in den höheren Lagen Afrikas, Südamerikas und Asiens vor und tritt vor allem unter schlechten hygienischen Bedingungen auf. Den letzten bekannten Fall von Fleckfieber in Deutschland gab es 2003.

Die Krankheit beginnt nach einer Inkubationszeit von einer bis zwei Wochen mit Kopfschmerzen, Frösteln, Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Nach einigen Tagen entwickelt sich ein fleckiger Hautausschlag. Unbehandelt stirbt knapp die Hälfte der Erkrankten. Eine Therapie mit Tetrazyklinen, insbesondere Doxycyclin, ist möglich.

Hundemalaria Die Babesiose wird durch Protozoen der Gattung Babesia hervorgerufen und ist nur für Menschen und ganz besonders für Hunde gefährlich. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Dies führt in der akuten Form zu einer Malaria-ähnlichen, von Fieber und Müdigkeit begleiteten Anämie, die unbehandelt tödlich verlaufen kann.

Bis vor einigen Jahren galt die Hundemalaria als Krankheit, die überwiegend nach Reisen in den Mittelmeerraum auftrat. Durch die Ausdehnung der sogenannten Auwaldzecke gilt inzwischen aber auch Deutschland als Verbreitungsgebiet. Behandelt werden kann die Erkrankung beim Menschen mit dem Antibiotikum Clindamycin in Kombination mit Chinin. Beim Hund werden spezielle Antipotozoika, wie Imidocarb oder Diminazen, eingesetzt.

Krim-Kongo-Fieber Diese Viruserkrankung geht von grasfressenden Haus- und Wildtieren, wie Kühen, Schafen, Ziegen, Kamelen und Hasen, vor allem in wärmeren Regionen Südosteuropas, Asiens und Afrikas, aus. Nimmt eine Zecke infiziertes Blut auf, so können die Erreger längere Zeit in ihrem Verdauungstrakt überleben, um dann auf den nächsten Wirt übertragen zu werden.

Nach einer Inkubationszeit von einem Tag bis zwei Wochen treten bei Infizierten Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen auf. Bei einem Teil der Patienten kommt es ab dem dritten bis fünften Tag zu Komplikationen in Form von Blutgerinnungsstörungen, die sich durch innere Blutungen und Erbrechen von Blut zeigen. Je nach Virusstamm sterben daran zwischen zwei und 50 Prozent der Erkrankten. Eine antivirale Therapie sollte versucht werden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/14 auf Seite 22.

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

×