Kinderheilkunde | Epilepsie
CBD BALD AUCH FÜR KINDER?
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Explizit geht es um zwei seltene, jedoch schwere Formen der Epilepsie: das Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS) und das Dravet-Syndrom. Beide Formen treten bevorzugt im Kindesalter auf, die Prognose ist schlecht. Es können anfallsbedingt schwere neurologische Defizite oder eine verzögerte geistige Entwicklung die Folge sein, selten kommt es zu Todesfällen. Die EU-Kommission der Empfehlung des Humanausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat dem amerikanischen Präparat bereits eine Zusatzempfehlung ausgesprochen. Die Studienlage zeigt eine signifikante Anfallsreduktion bei Kombination mit anderen Antiepileptika versus Placebo auf. Als unerwünschte Wirkungen traten Schläfrigkeit, Lethargie, Unwohlsein, Schlafstörungen und Ausschläge auf.
Das US-amerikanische Präparat enthält 100 Milligramm CBD pro Milliliter. Wie Cannabidiol bei Epilepsie wirkt, ist noch nicht genau erforscht. Wahrscheinlich wird die neuronale Hyperaktivität herabgesenkt, auch verschiedene rezeptorassoziierte Wirkungen auf zellulärer Ebene sind möglich. Das nicht psychoaktive Cannabinoid wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen und soll nach Einnahme krampflösend, entzündungshemmend sowie angstlösend wirken und gegen Übelkeit helfen. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel (Novel Foods) oder Arzneimittel sind bereits in Deutschland erhältlich. Der Wirkstoff ist aktuell Thema vieler wissenschaftlicher Forschungsprojekte – so wird seine Wirksamkeit auch bei Depressionen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises diskutiert.
Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion
Quelle: Apotheke adhoc