Aus hygienischen Gründen sollte man den Kühlschrank regelmäßig putzen. © filistimlyanin iStock / Getty Images Plus

Lebensmittel | Kühlschrank

BLITZBLANK UND BAKTERIENFREI: KÜHLSCHRANK UND KÜHLTRUHE REINIGEN

Wie oft reinigen Sie eigentlich ihren Kühlschrank oder etwa den Tiefkühler? Haushaltsgeräte nutzt man zwar jeden Tag, aber lässt sie zugleich doch oft links liegen. Im Winter ist die ideale Putzzeit.

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Gute Nachrichten für alle, die keinen modernen Kühlschrank haben: Der Winter ist die beste Zeit, um das Gefrierfach von seiner Eisschicht zu befreien. Warum? Man kann die gefrorenen Lebensmittel an einem kalten Tag einfach auf dem Balkon oder der Terrasse zwischenlagern.

Aber manche dürfte dieser Tipp gar nicht interessieren: Denn Kühlschränke, die sich selbst eisfrei halten, stehen heute schon in vielen Küchen. Leider gibt es aber keine Geräte, die sich auch selbst reinigen - da muss also jeder ran. Experten empfehlen das Putzen recht häufig, alle vier bis sechs Wochen. Das erscheint ziemlich oft.

Warum sollte man seinen Kühlschrank so häufig reinigen?
Das hat erstmal hygienische Gründe, schließlich geht es hier um unsere Lebensmittel. Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+, sagt sogar: «Wenn etwas ausläuft oder klebt, sollte der Schmutz umgehend entfernt werden, damit sich keine schädlichen Bakterien oder Schimmelpilze ansiedeln.»

Immer wieder gesäubert werden müssen auch die Kaltlagerfächer - auch Null Grad-Zone genannt - im Kühlschrank. Häufig lagern dort unverpackte Lebensmittel. Für die Grundreinigung, bei dem alles einmal abgewischt wird, reichen dann alle vier bis sechs Wochen.

Was gehört dazu?
Der Innenraum mit allen Ablagen. Wer Glück hat, kann die beweglichen Teile wie Glas- oder Kunststoffplatten, Fächer und sonstige Ablagen auch einfach in die Spülmaschine geben. Ob dies möglich ist, steht in der Bedienungsanleitung des Herstellers.

Beim Putzen sollte man an einige sensible Stellen im Kühlschrank denken. «An der hinteren Wand befindet sich unten ein kleines Loch, durch das ständig das Abtauwasser abläuft», sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Wird es nicht regelmäßig gesäubert, kann es verstopfen, wodurch sich das Wasser staut und zum Beispiel unter das Gemüsefach laufen kann.

Auch die Gummidichtung rund um die Kühlschranktür ist ein beliebter Platz für Bakterien und Keime. Hier sammeln sich Krümel, eingetrocknete Flüssigkeiten und vieles mehr. «Die Gummidichtung sollte öfter mit einer Spüli-Lösung oder einem verdünnten Hygienereiniger abgewischt werden», rät Oberascher. Dabei kann man gleich kontrollieren, ob sie noch überall dicht schließt. Wenn nicht, kann man Türdichtungen nachkaufen.

Womit reinigt man den Kühlschrank?
Mit Wasser, verdünntem Spülmittel oder einem Neutralreiniger, rät Oberascher. Vom Nachwischen mit Essig, wie es oft empfohlen wird, hält sie nichts: «Die Säure könnte die Oberflächen angreifen.»

Auch Scheuermilch und feste Scheuerlappen sind für den Kühlschrank gar nicht gut. Sie rauen die Oberfläche auf - an den beschädigten Stellen können sich Bakterien leichter ansiedeln. «Besser ist es, die Reinigungsmittel länger einwirken zu lassen. Dann löst sich der Schmutz und kann mit einem weichen Lappen abgewischt werden», empfiehlt Bernd Glassl. Sein Tipp für Fettrückstände ist Küchenreiniger. «Unverdünnt drauf sprühen und danach gut abwaschen.»

Wie verhindert man Gerüche?
Geruchsintensive Lebensmittel gehören in Plastik- oder andere Aufbewahrungsdosen. «Wenn doch mal ein aromatischer Käse oder ein Fisch seinen Geruch hinterlässt, hilft vielleicht eine Schale mit Kaffeepulver im Innenraum. Das nimmt Gerüche auf», erklärt Oberascher.

Auch die Industrie hat einen Lösungsvorschlag für das Problem. «Es gibt spezielle Geruchsabsorber, die über längere Zeit in den Kühlschrank gestellt werden können», informiert Branchenvertreter Glassl. Diese seien unbedenklich für die gelagerten Lebensmittel, allerdings favorisiert auch er die verschließbaren Behälter, damit sich Gerüche erst gar nicht ausbreiten können.

Was gibt es beim Tiefkühlfach und beim Tiefkühler zu beachten?
Beide sollten nicht erst abgetaut werden, wenn sich ein dicker Eispanzer gebildet hat - aus energetischer Sicht. Je dicker die Eisschicht, desto höher ist der Energieverbrauch des Tiefkühlschranks. Allerspätestens, wenn die Schicht einen Zentimeter dick ist, sollten Verbraucher aktiv werden.

Stefan Nakazi von der Verbraucherzentrale NRW hat dazu einen Tipp: «Wer das Schmelzen der Eisschicht beschleunigen möchte, kann eine Schüssel mit heißem Wasser in den Gefrierschrank hineinstellen.»

Keinesfalls darf das Eis mit einem scharfen Messer abgekratzt werden. «Dabei besteht die Gefahr, dass die Kühlschlangen verletzt werden und das Gerät kaputt geht», betont Nakazi. Wenn man schon mechanisch nachhelfen will, dann mit einem Holzlöffel. «Aber auch das kann zu Beschädigungen führen.»

Nach dem Abtauen kann man zum Reinigen unverdünntes Spülmittel sowie Wasser benutzen - mehr ist als Pflege nicht nötig.

Kann ich neue Eispanzer vermeiden?
Man sollte darauf achten, dass nicht zu viel Feuchtigkeit und Wärme in den Innenraum gelangt. «Also die Türen nicht ständig öffnen und schließen, besonders wenn gerade in der Küche gekocht wird. Und keine warmen Speisen hineinstellen», rät Nakazi.

Quelle: dpa

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