Charité | Blutplasma
BIOMARKER ERLAUBEN VORHERSAGE VON COVID-19-ERKRANKUNG
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Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Während manche gar keine oder nur schwache Symptome entwickeln, geraten andere in einen lebensbedrohlichen Zustand, der nicht selten auf der Intensivstation endet, Es besteht deshalb ein dringender Bedarf nach biologischen Merkmalen den so genannten Biomarkern – die eine genaue Bestimmung des Schweregrades ermöglichen. Eine Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Markus Ralser, Direktor des Institutes für Biochemie der Charité, gelang es nun, eine größere Zahl von Biomarkern im Blutplasma von Covid-19-Patienten er erkennen, die mit der Schwere der Erkrankung zusammenhingen – 27 an der Zahl. Nach einer Validierung an Patienten und gesunden Probanden ergab sich, dass diese 27 Protein-Signaturen den Schweregrad der Erkrankung gemäß den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation bei den Patienten korrekt beschrieben.
„Diese Ergebnisse legen die Basis für zweierlei Anwendungsmöglichkeiten: Zum einen könnte unsere Methode in Zukunft zur Vorhersage der Krankheitsprognose genutzt werden“, erläutert Professor Ralser. Behandelnden Medizinern werde es also ermöglicht, anhand dieser frühen Blutuntersuchung abschätzen zu können, ob ein Covid-19-Patient schwere Symptome entwickeln wird oder nicht. Und das könne potentiell Leben retten: Je früher Ärztinnen und Ärzte wissen, welche Patienten intensive medizinische Behandlung benötigen, desto schneller können sie die verfügbaren Therapiemöglichkeiten ausschöpfen.
„Zum anderen liegt die Nutzung unserer Technologie als diagnostischer Test nahe, der im Krankenhaus Klarheit über den Zustand des Patienten gibt – unabhängig davon, wie der Kranke selbst seine Verfassung beschreibt“, ergänzt der Biochemiker. „Unter Umständen scheinen die Symptome des Patienten nämlich besser als sein Gesundheitszustand eigentlich ist.“ Das Verfahren soll nun an einer größeren Anzahl von Patienten getestet werden.
Alexandra Regner,
PTA und Journalistin
Quelle: informationsdienst wissenschaft