© Die PTA in der Apotheke
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Tatort Apotheke

BERATUNG BEI INHALATOREN

Die Art der Anwendung entscheidet über den Therapieerfolg. Dosieraerosole, Pulverinhalatoren & Co. zählen zu den erklärungsbedürftigen Arzneiformen. Bei der Abgabe gehört die gewissenhafte Beratung unbedingt dazu.

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Frau Gärtner möchte für ihren Ehemann ein Rezept über Budesonid N1 und Salbutamol N3 einlösen. Sie bittet die PTA zusätzlich um ein pflanzliches Schlafmittel für sich selber: „Wissen Sie, mein Mann hustet ständig in der Nacht, ich kann dann oft nicht schlafen“.

Die PTA hakt nach und fragt, gegen welche Beschwerden Herr Gärtner die Medikamente verordnet bekommt. Sie erfährt, dass er seit zwanzig Jahren unter Asthma bronchiale leide. Er selber komme nur noch selten zum Arzt, da er im Rollstuhl sitze, entweder hole sie die Rezepte in der Praxis ab oder der Arzt mache von Zeit zu Zeit einen Hausbesuch, erzählt Frau Gärtner.

Die PTA fragt, wann und wie oft ihr Mann die inhalativen Medikamente einnehme. Diese berichtet von der morgend- und abendlichen Anwendung eines Hubes Budesonid, das andere Spray benutze ihr Mann immer zwischendurch, wenn er schlecht Luft bekomme.

Pharmazeutischer Hintergrund Die inhalative Therapie mit Kortikoiden und Betasympathomimetika ist eine Basisbehandlung bei Asthma bronchiale. Kortikoide wirken antientzündlich und Betasympathomimetika bronchialerweiternd. Durch Anpassung der Dosierung auf die Symptomatik kann beim Asthmapatienten ein nahezu beschwerdefreier Zustand erreicht werden.

Ständiges Husten ist ein Signal dafür, dass die Therapie nicht erfolgreich eingestellt oder umgesetzt wird. Da heißt es für Apotheker und PTA, die möglichen Ursachen abzufragen. Gründe können sein: zu geringe Dosierung, Infekte oder allergische Reaktionen, die die Symptome verschlechtern, Non-Compliance durch den Patienten, aber auch eine fehlerhafte Inhalationstechnik. Gerade diese ist im Rahmen der Asthmatherapie entscheidend für den Erfolg.

Viele Patienten sind sich ihrer Anwendungsfehler nicht bewusst, sodass eine Überprüfung durch den Arzt oder in der Apotheke regelmäßig erfolgen sollte. Bei der Inhalation mit Dosieraerosolen haben viele Betroffene die Schwierigkeit, das Auslösen des Sprühstoßes und das gleichzeitige langsame Einatmen zu koordinieren.

Zurück zum Fall Die PTA erkundigt sich, wie viele Sprühstöße Salbutamol pro Tag von Herrn Gärtner inhaliert werden. Nun stellt sich heraus, dass dieser alle ein bis zwei Stunden sein Spray benutzt. Dass hier Probleme bestehen, ist nun offensichtlich. Die PTA erläutert der Ehefrau die Inhalationstechnik.

Tatsächlich wird bei der Demonstration des Inhalationsvorgangs festgestellt, dass ihr Mann trotz langjähriger Behandlung seine Dosieraerosole verkehrt herum und ohne das Mundstück mit den Lippen zu umschließen mit Abstand zum geöffneten Mund gebraucht. Sie schlägt vor, dass der Arzt beim nächsten Hausbesuch die Beschwerden, Dosierung und Inhalationstechnik noch einmal überprüft und erklärt ihr, worauf sie achten soll.

ZUSATZ-INFORMATIONEN
Richtig mit DA inhalieren:

Inhalation vorbereiten:
◦ Schutzkappe entfernen.
◦ Dosieraerosol zwischen Daumen und Mittel- oder Zeigefinger halten, und kräftig schütteln (Das Schütteln entfällt, wenn das Spray als Treibgas HFA enthält und der Wirkstoff als Lösung vorliegt).

Ausatmen:
◦ Langsam und entspannt ausatmen.
◦ Kopf leicht zurückneigen.

Inhalation auslösen und einatmen:
◦ Mundstück mit den Lippen gut umschließen.
◦ Langsam und möglichst tief einatmen.
◦ Gleichzeitig den Sprühstoß auslösen, indem der Metallbehälter nach unten gedrückt wird.

Atem anhalten:
◦ Atem für etwa 5-10 Sekunden anhalten.

Ausatmen:
◦ Langsam ausatmen.
◦ Schutzkappe wieder auf das Dosieraerosol aufstecken.

(Quelle Dt. Atemwegsliga)

 Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/13 auf Seite 84.

Dr. Katja Renner, Apothekerin

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