ASS MACHT DARMKREBSTEST EMPFINDLICHER
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Bislang hatte man eher das Gegenteil vermutet. Wissenschaftler befürchteten, dass niedrig dosiertes ASS die Testergebnisse verfälschen könnte, da der Wirkstoff die Neigung zu Blutungen im Magen-Darmtrakt steigert und der Test dann auf Blut anschlägt, das gar nicht aus Darmkrebsvorstufen stammt.
Rund 10 Prozent der 2000 Studienteilnehmer nahmen regelmäßig niedrig dosiertes ASS ein. Vorab durchgeführte Darmspiegelungen ergaben, dass fortgeschrittene Krebsvorstufen bei ihnen nicht häufiger vorkamen als bei den Nicht-Nutzern. Die Auswertung von zwei anschließend durchgeführten immunologischen Stuhltests war jedoch überraschend. Für die ASS-Konsumenten lag die Empfindlichkeit der beiden Stuhltests bei 70 beziehungsweise 58 Prozent, bei den Teilnehmern, die kein ASS einnahmen, jedoch nur bei 35 beziehungsweise 32 Prozent. Falscher Alarm wurde bei ASS-Nutzern zudem nicht wesentlich häufiger ausgelöst. Bei der Spezifität schnitten die immunologischen Tests in der Gruppe der ASS-Konsumenten nur wenig schlechter ab als in der Kontrollgruppe (85/85 Prozent gegenüber 89/91 Prozent).
Das DKFZ schreibt in einer Pressemitteilung, dass sich der Stuhltest bei den ASS-Konsumenten als so empfindlich erwiesen habe, dass er fast an die Sicherheit einer «kleinen Darmspiegelung» herankomme. Das lässt die Wissenschaftler spekulieren, ob nicht sogar eine kurzzeitige Einnahme von ASS die Ergebnisse der Früherkennungs-Stuhltests verbessern könnte. Die Krankenkassen bieten in ihrem gesetzlichen Früherkennungsprogramm für Versicherte ab dem Alter von 50 Jahren einen Test auf okkultes Blut im Stuhl an. Allerdings erstatten die Kassen derzeit nur den enzymatischen, nicht aber den immunologischen Test. Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de