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AMD/Analgetika

ASS: DAUER-ANWENDUNG KANN INS AUGE GEHEN

Eine australische Studie zeigt einen möglichen Zusammenhang zwischen regelmäßiger Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) und der Entstehung einer feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD).

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"Daueranwender von ASS haben ein doppelt so hohes Risiko, innerhalb von 15 Jahren eine feuchte AMD zu entwickeln", schreiben Dr. Gerarld Liew und Kollegen von der Universität Sydney (JAMA 2013; online 21. Januar).

Die Augenärzte hatten anhand einer prospektiven Langzeitstudie den Zusammenhang zwischen ASS-Einnahme und AMD unter die Lupe genommen. 2389 zunächst augengesunde Probanden im Alter ab 49 Jahren waren über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg viermal auf Anzeichen einer trockenen oder feuchten AMD untersucht worden, darunter auch 257 Personen, die mindestens einmal wöchentlich ASS schluckten.

Von ihnen wiesen beiStudienabschluss 9,3 Prozent eine exsudative AMD auf, in der Vergleichsgruppe waren es lediglich 3,7 Prozent. Wenn man die Verteilung anderer AMD-Risikofaktoren wie Alter, Rauchen oder kardiovaskuläre Erkrankungen berücksichtigte, ergab sich für die ASS-Daueranwender eine Verdoppelung des Erkrankungsrisikos.

Das erhöhte Risiko war aber erst nach 10 bis 15 Jahren nachweisbar. Die Behandlung mit anderen ebenfalls zur Behandlung von Schmerzen und kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzten Medikamenten - Paracetamol beziehungsweise Betablockern - wirkte sich dagegen nicht auf das Auftreten einer feuchten AMD aus.Eine ASS-Dauertherapie hatte außerdem keinen Einfluss auf die Entstehung einer trockenen AMD.

Die Ergebnisse der Studie stehen in Einklang mit denen einer europäischen Studie aus dem vergangenen Jahr, in der ebenfalls ein zweifach erhöhtes Risiko für eine feuchte AMD beobachtet wurde. Dass in anderen Studien wie der Physicians‘ Health Study oder der Women's Health Study keine Risikozunahme festgestellt wurde, führen die australischen Augenärzte auf die kürzere Studiendauer und die Latenz des ASS-Effekts zurück.

Bei einer Langzeittherapie mit ASS wird üblicherweise das erhöhte Risiko für gastrointestinale und intrazerebrale Blutungen mit abgewogen. Laut Liew et al. könnte es sinnvoll sein, auch eine feuchte AMD bei der Nutzen-Risiko-Betrachtung zu berücksichtigen.

Allerdings räumen sie auch ein, dass "die Evidenz noch zu schwach ist, um daraus eine Veränderung der klinischen Praxis abzuleiten". Davon möglicherweise ausgenommen seien höchstens Patienten mit sehr hohem Risiko für eine feuchte AMD, wenn zum Beispiel bereits ein Auge betroffen sei. Quelle: BS/aerztezeitung.de

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