schematische Darstellung von Coronaviren
Coronaviren werden von Mensch zu Mensch übertragen - unabhängig von der Ethnie. © Gilnature / iStock / Getty Images Plus

Coronavirus | Anfeindungen

ASIATEN STELLEN SICH DISKRIMINIERUNG UND RASSISMUS IM NETZ

Jeden Tag gibt es neue Meldungen zur Ausbreitung des Coronavirus, die Angst ist nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern groß – und führt zu Ausgrenzung und Stigmatisierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

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Ich bin kein Virus - #JeNeSuisPasUnVirus. Unter diesem Hashtag wehren sich aktuell Menschen asiatischer Herkunft in sozialen Medien wie Twitter oder Facebook vor rassistischen Äußerungen wie sie seit Ausbruch des Coronavirus anscheinend immer häufiger auftreten. In den Beiträgen ist von offenen Anfeindungen auf der Straße die Rede, von Restaurantverboten oder ähnlichen Vorurteil-geprägten Handlungen. Der Hashtag geht laut ZDF-Angaben von einer jungen Französin chinesischer Herkunft aus. Sie rief dazu auf, Anfeindungen im Internet zu veröffentlichen. „Die Gesundheitskrise des Coronavirus hat rassistische Parolen in den Medien und den sozialen Netzwerken hervorgerufen", schreibt sie und nennt Beispiele: „Zieh deine Maske an“, hieße es für Menschen asiatischen Aussehens in öffentlichen Verkehrsmitteln. Oder von Eltern an ihre Kinder: „Nimm dich vor den Chinesen in Acht".

Niederländische Initiatoren starteten unter dem Titel „Wir sind keine Viren“ eine Online-Petition, die bereits 25 000 Mal unterzeichnet wurde. „Genug ist genug“, schreiben die Initiatoren und weisen darauf hin, dass chinesische Niederländer oder Menschen mit asiatischem Aussehen täglich mit verletzenden Bemerkungen oder dummen Witzen über das Coronavirus konfrontiert würden. Anlass der Petition ist ein satirisch gemeintes Lied auf einem Radiosender mit dem Titel „Vorbeugen ist besser als Chinesen.“ Darin werden „die Stinkchinesen“ verantwortlich gemacht. In der Petition werden Medien zur Zurückhaltung aufgerufen und Politiker gebeten, sich gegen Rassismus und Diskriminierung stark zu machen.

Wenn auch vergleichsweise weniger emotional formuliert, so finden sich doch auch diskriminierende Worte aus Malaysia im Netz. Eine Online-Petition fordert ein Einreiseverbot für Chinesen. Zum Stand Ende Januar hatte die Petition, in der es heißt, das Virus habe sich durch eine „unhygienische Lebensweise“ verbreitet, mehr als 400 000 Befürworter. Bei gleichzeitig sieben bestätigten Fällen. Auch mehr als 578 000 Südkoreaner schlossen sich einem vorläufigen Einreiseverbot an (ebenfalls Stand Ende Januar).

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quellen:
dpa
ZDF

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