Lebensmittel |Glyphosat
PESTIZIDE AUF DEM PRÜFSTAND
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In Proben des beliebten „Ben and Jerry's“-Eis aus Deutschland und drei weiteren europäischen Ländern konnten Spuren des Herbizids nachgewiesen werden. Der Forscher Gilles-Eric Séralini stellte vor der EU-Kommission in Brüssel seine Untersuchungsergebnisse vor und erläuterte das mögliche Gesundheitsrisiko, das von den meisten Eis-Proben ausginge. Die geringen Mengen, die mit 1,23 Nanogramm pro Milliliter unter dem offiziellen Grenzwert liegen, konnten in 13 von 14 untersuchten Proben nachgewiesen werden. Séralini forderte zudem eine Neubewertung des Grenzwertes, der in seinen Augen überholt sei und erklärte sowohl die Gefahr der Lebensmittel- als auch der Grundwasserverseuchung. In ebenfalls überprüftem Bio-Speiseeis wurde kein Glyphosat gefunden.
Thema der Sitzung war die Überprüfung der 2012 eingeführten Aktionspläne zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmittel innerhalb der EU. Für die Mitgliedsstaaten bedeutet dies beispielsweise die Förderung alternativer Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen oder eine Reduktion der großflächigen Versprühung von Pflanzenschutzmitteln aus der Luft. Die EU-Kommission nimmt die Sorge der Bevölkerung wahr und kritisiert die ungenügende Umsetzung, wobei Deutschland vergleichsweise gelobt wird.
Glyphosat zählt zu der Gruppe der Phosphonate und wird seit den 1970er Jahren in der Landwirtschaft als Breitbandherbizid eingesetzt. In der Pflanze blockiert es selektiv die Biosynthese bestimmter Aminosäuren und Produkte des sekundären Stoffwechselwegs. Die Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene läuft Ende 2017 aus. Eine Beantragung der Laufzeitverlängerung um weitere zehn Jahre wird seitdem heftig diskutiert.
Farina Haase, Volontärin
Quelle: Pharmazeutische Zeitung