Ein Buchtitel mit der Aufschrift: Physik.
Auch wenn Max Planck viele Talente und Interessen hatte, entschied er sich für Physik. © Elmar Gubisch / iStock / Getty Images Plus

Naturwissenschaften | Medizingeschichten

23. APRIL 1858: MAX PLANCK WIRD GEBOREN

Jeder kennt seinen Namen: Max Planck ist einer der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit. Doch was hat der Nobelpreisträger von 1918 eigentlich erfunden, warum ist er so berühmt und was hat das mit dem Beruf der PTA zu tun?

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Max Planck ist der lebende Beweis dafür, dass es bei der höheren Mathematik und Physik nicht mehr nur ums Rechnen geht. Sondern um Grenzbereiche der Naturwissenschaften, die bereits mit Philosophie zu tun haben. Herausragende Wissenschaftler haben sich stets bemüht, die Welt wirklich zu verstehen – so wie Einstein, der in seiner Relativitätstherorie erstmals den Faktor Zeit berücksichtigte. Und so wie Max Planck, der mit seiner Quantenphysik Werner Heisenberg beeinflusste, der wiederum mit seiner Unschärfetheorie die Ortsbestimmung der um den Atomkern herumsausenden Elektronen festlegte. Es gibt nämlich keinen Ort, auf den sie festgenagelt werden könnten. Denn zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens sind nicht gleichzeitig genau bestimmbar. Das gilt für alles in der Natur, besonders anschaulich aber in Bezug auf das winzig kleine Atom. Wir erinnern uns? Das kommt im Fach Chemie an der PTA-Schule vor und wird zum besseren Verständnis gern neben das Schalenmodell von Niels Bohr gestellt, auf dem immer alles so hübsch ordentlich erscheint.

Max Planck war Sohn eines Juraprofessors und so war es wohl vorgezeichnet, dass er selbst den Weg eines Wissenschaftlers einschlug. Nach dem Abitur war er allerdings im Zwiespalt. Sollte er Musik studieren? Planck verfügte über das absolute Gehör, spielte Klavier und Cello, Orgel sowieso, und hatte eine sehr schöne Stimme. Oder sollte es die Altphilologie sein (Planck hatte eine Lateinschule besucht)? Doch dann entschied er sich doch für die Physik - gottseidank.

Obwohl er als Schüler kein Überflieger war, studierte er rasend schnell, promovierte über den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und war mit 22 bereits Hochschullehrer und Privatdozent an der Münchner Uni, mit 27 dann Professor in Kiel, seiner Geburtsstadt (eine seiner Schülerinnen war übrigens Lise Meitner). Das zog sich durch sein ganzes Leben: Überall war Max Planck der jüngste. Er machte sich Gedanken über Dinge, die andere als gegeben hinnahmen, entdeckte als einer der ersten Albert Einstein und die Sprengkraft seiner wissenschaftlichen Überlegungen. Der hatte in eine Lücke physikalischer Denkmodelle den Faktor Zeit gesetzt. Max Planck „erfand“ die Naturkonstante h und fügte sie in sein nach ihm benanntes Planck’sches Wirkungsquantum ein. Leitete dann ein Strahlungsgesetz ab, für das er letztendlich den Nobelpreis erhielt.

Es gibt Menschen, die sagen, dass Physik die Grundlage von allem ist, Stephen Hawking hat das beispielsweise getan. So wandte sich Planck in den letzten Jahren seins Lebens den philosophischen Grenzfragen seines physikalischen Weltbildes zu. Er beschäftigte sich hier vor allem mit der Religion, versuchte sie mit der Wissenschaft zu vereinen.

Planck hatte dazu eine interessante Meinung: Religion gehe immer von einem Gottesglauben aus und umfasse den Bereich des Ethischen. Die Naturwissenschaften hingegen strebten als ein wissenschaftliches-empirisches Erkennen zu Gott – das könne aber nur bei einer „naturwissenschaftlichen Macht“ enden. Planck blieb bis zu seinem Tod evangelischer Christ.

Max Planck war zweimal verheiratet, hatte zahlreiche Kinder, erlebte zwei Weltkriege und viele persönliche Tragödien. Als sein Sohn Karl 1916 bei Verdun fiel, ließ Planck sich nichts anmerken und ging weiterhin zur Arbeit. Sie half ihm, auch schwerste Krisen zu überwinden, so beispielsweise die Hinrichtung des jüngsten Sohnes Erwin durch die Gestapo 1944. Bis zuletzt unternahm Max Planck Forschungsreisen und übernahm Vorträge. Schließlich starb er am 4. Oktober 1947 nach mehreren Schlaganfällen.

Heute erinnert unter anderem die Max-Planck-Gesellschaft an den großen Wissenschaftler. Die betreibt Grundlagenforschung in allen möglichen wissenschaftlichen Disziplinen, hat und hatte allein 20 NobelpreisträgerInnen in ihren Reihen. Sie steht unter dem Motto eines Zitates des Gründers: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.“

Alexandra Regner,
PTA und Medizinjournalistin

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