2020 sollen wieder mehr Medikamente mit neuen Wirkstoffen auf den Arzneimittelmarkt gebracht werden. © gorodenkoff / iStock / Getty Images Plus

Neue Wirkprinzipien | EMA-Zulassungsempfehlung

2020 VERSPRICHT SPANNENDE NEUE MEDIKAMENTE

Im zurückliegenden Jahr gab es nicht viel Neues auf dem Arzneimittelmarkt. Doch 2020 könnte das anders aussehen: Das verrät ein Blick in die Liste des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller.

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So richtig innovativ war es nicht, das Jahr 2019, aus Sicht der pharmazeutischen Industrie: Deutlich weniger neue Medikamente kamen auf den Markt. Doch für die unmittelbare Zukunft sieht es schon besser aus: Etliche Medikamente mit neuen Wirkstoffen haben bereits die Zulassung erhalten, wurden zwar noch nicht in den Handel eingeführt, stehen aber wohl kurz vor der Markteinführung. Für viele weitere Arzneimittel hat der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA bereits eine Zulassungsempfehlung ausgesprochen. In der Regel setzt die Europäische Kommission das dann auch in die Tat um.

Auch für eine dritte Gruppe ist die EU-Zulassung bereits beantragt, aber die EMA hat noch keine „positive Opinion“ ausgesprochen. Wenn sie es aber tut, kann es ganz schnell gehen und das jeweilige Präparat ebenfalls 2020 auf den Markt gelangen.

Zwei Arzneimittel stechen dabei heraus, weil sie auf einem neuen Wirkprinzip beruhen und damit Hoffnungsträger sind. Das betrifft zum einen ein neues Gicht-Medikament mit dem oral bioverfügbaren Wirkstoff Lesinurad (Zurampic®). Er funktioniert zusammen mit einem Xanthin-Oxidase-Inhibitor (wie Allopurinol) und hemmt in der Niere den Harnsäuretransporter URAT1 und den organischen Anionentransporter 4 (OAT4), wodurch der Harnsäurespiegel im Plasma gesenkt wird.

Auch in der Behandlung des erhöhten Augeninnendrucks gibt es eine Innovation: Der Wirkstoff Netarsudil (Rhokiinsa®) hemmt Rho-Kinasen. Diese sind an der Regulation verschiedener Zellfunktionen beteiligt, etwa bei der Kontraktion glatter Muskelzellen. Am Auge angewendet, steigert Netarsudil den Kammerwasserabfluss. Darüber hinaus führt die Enzymhemmung dazu, dass der Venendruck, der zum Augeninnendruck beiträgt, sinkt.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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