Klosterfrau | Bronchitis
1,8-CINEOL: ENTZÜNDUNGSHEMMENDER SCHLEIMLÖSER
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Akute Atemwegsinfektionen zählen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu den häufigsten Erkrankungen und sind die häufigsten Gründe für Arztbesuche. 90% dieser Infekte sind viral bedingt, eine Antibiotika-Gabe ist daher nicht indiziert. In der Folge einer oberen Atemwegsinfektion entwickelt sich oft eine akute Bronchitis. Das Leitsymptom ist Husten, der meist als trockener Reizhusten beginnt und nach einiger Zeit in einen produktiven Husten übergeht.
Entzündung ist die Ursache der Hypersekretion
Bei akuter Bronchitis kommt es zur Ausschüttung von pro-inflammatorischen Mediatoren – die wichtigsten sind Leukotriene, Prostaglandine und Zytokine. Die Folge ist eine überschießende Entzündungsreaktion mit Ödembildung in der Bronchialschleimhaut und Bronchokonstriktion. Darüber hinaus aktiviert die Entzündung die Produktion von zähem, entzündlich verändertem Schleim durch die Becherzellen der Bronchialschleimhaut. Das zähe, festsitzende Bronchialsekret, das nicht mehr ausreichend abtransportiert werden kann, verengt die Bronchien weiter. Zudem können die Viren das Flimmerepithel der Bronchien schädigen und die Zilientätigkeit, erlahmt was den Abtransport des zähen Bronchialsekrets weiter erschwert.
1,8-Cineol: Schleimlöser der besonderen Art
Im klinischen Alltag hat sich bei entzündlichen Atemwegserkrankungen die Anwendung von 1,8-Cineol, einem Monoterpen aus dem Eukalyptusöl bewährt. Eine klinische Studie zeigte, dass 1,8-Cineol vergleichbar stark entzündungshemmend wirkt wie Prednisolon [1]. Durch seine starke entzündungshemmende Wirkung wirkt 1,8-Cineol gleichzeitig der Ursache der bronchialen Hypersekretion entgegen.
Die Relevanz der Entzündungshemmung für die Kontrolle der Schleimproduktion wurde an einem Ex-vivo-Modell belegt [2]. Die Daten zeigten, dass 1,8-Cineol die Aktivität von Entzündungsmediatoren sowie die Expression von Mucin-Genen reduziert. Damit bewirkt die Entzündungshemmung durch 1,8-Cineol eine direkte Reduktion der Schleimproduktion, sodass es zu einer Normalisierung des zähen, entzündlich veränderten Schleims kommt.
Eine placebokontrollierte Studie zeigte, dass 1,8-Cineol (3x 200 mg/Tag) die mukoziliäre Clearance um 8,2% steigert und damit deutlich stärker als das zum Vergleich eingesetzte Ambroxol (1,1%) oder Placebo (1,7%) [4]. Unter 1,8-Cineol wurden die Funktionsfähigkeit der Zilien und deren Schlagzahl verbessert. Die gesteigerte Zilientätigkeit bewirkt einen verbesserten Schleimabtransport.
Rasche Besserung typischer Bronchitis-Symptome
Die Behandlung mit Soledum-Cineol bewirkt bei akuter Bronchitis eine rasche Besserung der Symptomatik. Die klinische Wirksamkeit belegte eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie [3]. Die 242 Studienteilnehmer mit akuter Bronchitis nahmen täglich entweder 3 x 200 mg/Tag 1,8-Cineol (Soledum® Kapseln forte) oder Placebo ein. Bereits nach vier Behandlungstagen hatte sich die Bronchitissymptomatik in der Cineol-Gruppe klinisch relevant und im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant (p = 0,038) gebessert und die Häufigkeit der täglichen Hustenattacken war reduziert (p = 0,0001). Dabei war die Behandlung mit 1,8-Cineol in der Tagesdosierung von 600 mg sehr gut verträglich.
1. Juergens UR et al. Respiratory Med 2003; 97: 250–6
2. Sudhoff H et al. PLoS ONE 2015; 10: e0133040
3. Fischer J, Dethlefsen U. Cough 2013; 9: 25
4. Kaspar P et al. Atemwegs- und Lungenkrankheiten – Diagnose und Therapie Nr. 11/1994; 605–14