Monoklonale Antikörper | Neue Altersgruppe
ZULASSUNG JETZT AUCH FÜR JUGENDLICHE MIT ATOPISCHER DERMATITIS
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Monoklonale Antikörper sind immunologisch aktive Proteine, die zielgerichtete Immunantworten auslösen können, da ihre Struktur sich immer nur gegen ein einzelnes Antigen richtet. Die Medizin forscht mit wachsendem Interesse, denn die Antikörper wirken passgenau gegen viele Krankheiten, die mit dem Immunsystem zu tun haben – zum Beispiel gegen Rheuma. Sogar gegen Migräne verspricht diese Art der Behandlung Erfolg. Allerdings sind monoklonale Antikörper sehr teuer.
Umso erfreulicher ist nun die Indikationserweiterung von Dupilumab (Handelspräparat Dupixent®) für die oben genannte Altersgruppe, die an mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis leidet. Sie basiert auf den Daten des Liberty AD-Programms, die neben Erwachsenen auch Teenager mit eben dieser Krankheit umfasst. Bei ihnen konnte der Wirkstoff den Schweregrad der Erkrankung im Rahmen einer 16-wöchigen Behandlung signifikant verbessern.
42 Prozent der jugendlichen Atopiker erreichten unter der Antikörper-Therapie eine mindestens 75-prozentige Besserung von Ausdehnung und Ausprägung der Hautläsionen (Placebo: zwei Prozent). Auch der Juckreiz nahm signifikant ab (Placebo: fünf Prozent). Dabei hält der bis zur 16. Woche erzielte klinische Nutzen bis zur Woche 52 an. Die Nebenwirkungen zeigen sich moderat in Reaktionen an der Einstichstelle und Konjunktivitis.
Womöglich steht sogar eine weitere Indikationserweiterung an. Denn in einer Phase-III-Studie an Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren mit schwerer atopischer Dermatitis, bei denen 60 Prozent der Haut betroffen waren, konnte Dupilumab die Schwere der Erkrankung sowie den Juckreiz und die Lebensqualität signifikant verbessern. Da der Wirkstoff den Weg einer bestimmten Untereinheit in den Signalwegen des Interleukin (IL)-4-Rezeptors hemmt, geht man davon aus, dass dieses Interleukin eine Schlüsselrolle in der Pathophysiologie entzündlicher Erkrankungen wie der Neurodermitis einnimmt – was die Behandlungserfolge von Dupilumab erklären würde.
Alexandra Regner,
PTA und Journalistin
Quelle: Pharmazeutische Zeitung