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WENN DER KOPF DRÖHNT
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Fast jeder kennt es – Es sticht und zieht, drückt und pocht hinter der Stirn. Kopfschmerzen äußern sich zwar bei jedem anders, sind aber ein Massenphänomen. Das belegen die vielen Suchanfragen im Netz – aber auch den regen Zulauf, den Migränekliniken und Schmerzzentren haben. Dr. med. Jan-Peter Jansen, Leiter des Schmerzzentrums Berlin, und PD Dr. med. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein, gaben dazu anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages 2019 einen Überblick über den Stand der Dinge. Die Fakten: Rund 29 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Spannungskopfschmerzen, etwa neun Millionen unter Migräne. Im Zusammenhang mit Kopfschmerz wird nichts häufiger gegoogelt als Ibuprofen.
Dabei gehen die Deutschen allgemein eher zurückhaltend mit Tabletten um: Australier beispielsweise kaufen fünfmal so viele rezeptfreie Schmerzmittel wie die Deutschen, Franzosen immerhin noch dreimal so viele. Allerdings hat sich die Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Thema Kopfschmerzen geändert. Gut so, meint Dr. Jansen. Denn oft handelt es sich nämlich nicht um „das bisschen Kopfweh“, sondern um deutliche Beschwerden, die zur Belastung im Alltag werden. Wer bei akuten Kopfschmerzen medikamentöse Hilfe sucht, hat die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Wirkstoffen und Wirkstoff-Kombinationen.
Zum Beispiel jene mit Coffein: Es hat auf Analgetika wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen einen wirkverstärkenden und wirkbeschleunigenden Effekt. Damit ist beispielsweise die Dreierkombination aus Coffein, ASS und Paracetamol (Thomapyrin® Classic und Intensiv) den Einzelwirkstoffen überlegen. Bereits seit Jahren wird die Kombi in den Leitlinien zur Selbstmedikation bei Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp als eines der Mittel der ersten Wahl aufgeführt, ebenso wie der Wirkstoff Ibuprofen, der seit neuestem ebenfalls in einer Kombination mit Coffein erhältlich ist (Thomapyrin® Tension Duo).
Eine klinische Studie konnte zeigen, dass das darin enthaltene Coffein den schmerzlindernden Effekt des Ibuprofens um 40 Prozent steigert und den Wirkeintritt um 36 Prozent beschleunigt. Damit sind die Kombinationspräparate den Einzelwirkstoffen gegenüber deutlich überlegen. „Bislang gelten leicht lösliche Ibuprofen-Salze wie Ibuprofen-Lysinat als Goldstandard, wenn es um schnelle Anflutung geht“, berichtet Dr. Gaul. Es flutet besonders dann schnell im Blut an, wenn die Einnahme auf nüchternen Magen erfolgt. Diese Einnahmebedingungen entsprechen allerdings nicht unbedingt dem Alltag vieler Patienten. Und hier kann die Kombi ihren großen Vorteil ausspielen: „Wenn etwas gegessen wurde oder vor einer Mahlzeit erreicht Ibuprofen in Kombination mit Coffein das Blut schneller als Ibuprofen-Lysinat. Und was schneller im Blut ist, kann auch schneller wirken.“
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/19 auf Seite 8.
Quelle
Pressekonferenz zum Deutschen Kopfschmerztag 2019: ein Update, 28. August 2019 in Hamburg. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.