Kombinationstherapie | US-Arzneimittelbehörde
WEITERER WIRKSTOFF GEGEN COVID ZUGELASSEN
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Remdesivir – da war doch was? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrer jüngsten Leitlinie vom Einsatz des Kombinationspartners abgeraten. Ein Beleg für einen bedeutenden Effekt auf die Mortalität fehlt. Insofern ist es etwas unglücklich, das die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA die Freigabe erteilt hat. Auch in Bezug auf das Malariamittel Hydroxychloroquin hat die Behörde schon harsche Kritik geerntet und ihr wurde Aktionismus vorgeworfen. Die Freigabe, so wird vermutet, geschah auf massiven Druck der US-Regierung unter Donald Trump. Letztlich widerrief die FDA diese Genehmigung wieder, da Hydroxychloroquin keine Wirkung zeigte.
Anders bei Baricitinib: Das darf zusammen mit Remdesivir bei Patienten ab zwei Jahren mit vermuteter oder laborbestätigter SARS-CoV-2-Infektion gegeben werden. Bei hospitalisierten Patienten, die zusätzlich Sauerstoff benötigen, invasiv beatmet werden oder per extrakorporaler Membranoxygenierung versorgt werden. Als Beleg zitiert die FDA Studien, die zeigen, dass die Kombinationstherapie dafür sorgte, dass die Erkrankung durchschnittlich einen Tag kürzer dauerte (sieben statt acht Tage).
Handlungsfähigkeit demonstrieren
Der Hersteller Eli Lilly verbucht mit der Notfallzulassung von Baricitinib den zweiten Erfolg innerhalb kurzer Zeit. Erst in der vergangenen Woche erhielt das Unternehmen für Bamlanivimab, einen gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichteten Antikörper, eine gleichartige Erlaubnis. Mit einer solchen Zulassung scheint die FDA angesichts immer neuer Höchststände bei den COVID-Infektionen und Todeszahlen in den USA auch Handlungskraft beweisen zu wollen. „Die heutige Maßnahme ist ein Beleg für die unentwegten Anstrengungen der FDA, mögliche COVID-19-Therapeutika frühzeitig zugänglich zu machen, wenn das angebracht ist, während sie gleichzeitig die Erforschung der Wirksamkeit und Sicherheit unterstützte,“, sagte FDA-Leiter Dr. Stephen Hahn.
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Alexandra Regner,
PTA und Medizinjournalistin
Quelle: Pharmazeutische Zeitung