Alkoholfreie Spirituosen im Test
(UN)BESCHWIPST – DAS SPIRITUOSEN-TASTING OHNE RAUSCH
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Als ich für den Artikel„Mal nüchtern betrachtet“ recherchierte, wurde ich neugierig. Ich las zwar in einigen Erfahrungsberichten, wie alkoholfreie Spirituosen riechen und schmecken sollten, wollte es aber selbst testen. Für das Spirituosen-Tasting ohne Rausch haben uns Beyond Drinks GmbH und die Rheinland Distillers GmbH ihre alkoholfreien Varianten eines Gins zukommen lassen. Diese haben wir sowohl pur als auch als Gin Tonic probiert. Die Longdrinks wurden jeweils gleich zubereitet: Longdrinkglas mit Eiswürfeln befüllen, 6cl alkoholfreien Gin hinzufügen, mit einem klassischen Indian Tonic auffüllen und mit Zitronenzeste garnieren.
Siegfried Wonderleaf
Der Hersteller verrät nicht, welche Botanicals verwendet wurden. Insgesamt sind es 18. Für unsere Redaktion war beim Geruchstest im ersten Moment Nelke sehr präsent. Bei der Verkostung haben wir den Gin auch pur probiert, obwohl der Hersteller davon abrät. Pur schmeckt Wonderleaf erst wässerig, aber dann entfalten sich langsam die komplexen Aromen: Neben Nelke konnten wir auch Zimt, Kardamom und Basilikum ausmachen – Wacholder nur dezent. Im Abgang ist Wonderleaf leicht bitter, aber nicht scharf.
Im Mix hat der Geschmack überrascht, denn obwohl er pur nicht unbedingt an einen Gin erinnert, hatten wir so das Gefühl, was die Aromen betrifft, einen „echten“ Gin Tonic zu trinken – nur ohne die Schärfe des Alkohols.
Rezept mit Siegfried Wonderleaf: Butterfly Effect by Ostbar, Bamberg
4cl Wonderleaf
3cl Buterfly Pea Tea (nach Packungsanweisung zubereiten und kalt werden lassen)
3cl Rhabarbersaft
2cl Vanille Sirup
2cl frisch gepresster Limettensaft
Deko: versch. essbare Blüten
Alle Zutaten nach und nach in das mit Eiswürfeln gefüllte Glas geben und umrühren. Anschließend mit Blüten dekorieren.
Laori Juniper No 1
Laut Hersteller werden für Laori acht Botanicals verwendet. Dieser alkoholfreie Gin hat zwar weniger Zutaten, das heißt aber nicht, dass er weniger komplex ist. Der Geruch ist etwas kräuterlastiger, weniger würzig, mehr blumig durch den verwendeten Lavendel. Pur schmeckt man bei Laori deutlich den Wacholder, dezent auch Koriander. Im Gegensatz zum Wonderleaf ist diese alkoholfreie Variante auch blumiger im Abgang. Außerdem ist hier eine leichte Schärfe zu spüren – vielleicht Pfefferkörner?
Auch wenn wir geschmacklich bei der Pur-Verkostung keine Zitrusfrüchte ausmachen konnten, so tritt im Mix mit einem Tonic-Wasser deutlich ein Zitronen-Aroma hervor. Als Gin Tonic ohne Alkohol ist er durch die Schärfe kaum von einem Gin Tonic mit Alkohol zu unterscheiden.
Rezept mit Laori Juniper No 1: Laori Mule
4 cl Laori Juniper No 1
1 cl Limettensaft
15 cl Ginger Beer
Minzblätter
Eiswürfel in das Glas geben und mit Laori Juniper No 1 und Limettensaft auffüllen. Mit Ginger Beer aufgießen und einmal umrühren. Mit einer halben Limettenscheibe und Minzblättern garnieren.
Fazit: Für den puren Genuss sind sie wohl nicht geeignet, aber als gemixter Drink konnten beide überzeugen. Für diejenigen, die auf Alkohol verzichten, aber dennoch einen aromatischen Drink trinken wollen, sind die beiden alkoholfreien Gins eine echte Alternative.
Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin
Außerdem verkostet von Sabrina Peeters (Redaktionsvolontärin), Gesa Van Hecke (PTA und Redaktionsvolontärin) und Sabine Breuer (Apothekerin und Chefredakteurin).
Quellen:
https://www.laoridrinks.com/pages/herstellung
https://www.siegfriedgin.com/wonderleaf?gclid=EAIaIQobChMIhpXZr9Ok7AIVQxV7Ch3sKgmUEAAYASAAEgITG_D_BwE