Ständige Impfkommission
STIKO EMPFIEHLT MENINGOKOKKEN-B-IMPFUNG FÜR SÄUGLINGE
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Das Risiko, an Meningokokken B zu erkranken, sei im ersten Lebensjahr am höchsten.
Deshalb sei eine frühzeitige Impfung wichtig. Zum Schutz vor einer schweren Erkrankung sollen Säuglinge der Empfehlung zufolge drei Impfdosen im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten erhalten. Für Kleinkinder sieht die vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Empfehlung bis zum fünften Geburtstag eine Nachholimpfung vor.
Meningokokken sind Bakterien und werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen, auf andere Personen übertragen. Dabei unterscheidet man zwischen sogenannten Serogruppen. Laut RKI werden in Deutschland die meisten Erkrankungen durch die Serotypen B, C, W und Y ausgelöst. Für die Serogruppe C empfiehlt die Stiko bereits seit 2006 eine Impfung für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. Eine Impfempfehlung gegen Typ B galt bislang nur für bestimmte Risikogruppen, beruflich gefährdete Personen sowie Menschen, die in ein Hochendemiegebiet reisen.
59 Todesfälle in Deutschland
Bei einer Meningokokken-Infektion kommt es dem RKI zufolge häufig zu Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel mit „schwerstem Krankheitsgefühl“. Zu Säuglingen und Kindern sagen die Experten: „Es können Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit, Krämpfe, Aufschreien sowie eine vorgewölbte oder harte Fontanelle auftreten.“
Insgesamt sind invasive Meningokokken-B-Erkrankungen in Deutschland sehr selten und in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. In den fünf Jahren vor der Corona-Pandemie erkrankten laut RKI jährlich etwa 3,5 von 100 000 Säuglingen. Die allgemeine Sterblichkeit bei einer MenB-Erkrankung liegt den Experten zufolge in Deutschland bei etwa 8 Prozent. Von 2015 bis 2019 seien in Deutschland insgesamt 59 Todesfälle berichtet worden.
„Die meisten Todesfälle traten bei Säuglingen und Kleinkindern auf.“
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Paracetamol zur Fieberprophylaxe
Allerdings weist die STIKO darauf hin, dass Impfreaktionen wie Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle bei einer Koadministration der Impfstoffe stärker ausgeprägt sein können. Besonders der Impfstoff Bexsero ist deutlich reaktogen.
Zur Vermeidung von Fieber sollen Kindern unter zwei Jahren nach der MenB-Impfung prophylaktisch Paracetamol erhalten. Die Paracetamol-Gabe soll zeitgleich mit der Impfung begonnen und unabhängig von der möglichen Fieberreaktion über 24 Stunden weitergeführt werden. Dadurch wird die Immunantwort nicht abgeschwächt.
Quelle: dpa