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Prüfung | Galenik

SALBEN UND CREMES

Die Namen der Salben- und Cremegrundlagen können verwirrend sein. Besonders wenn sie zwischendurch umbenannt wurden. So ist es der Kühlcreme, der anionischen hydrophilen Creme und der Wollwachsalkoholcreme ergangen.

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Aus pharmazeutischer Sicht und nach den Regeln des Europäischen Arzneibuches sind die Begriffe Salbe und Creme nicht dasselbe, auch wenn sie häufig synonym verwendet werden. Sie bezeichnen definierte halbfeste Grundlagen mit ganz unterschiedlichen galenischen Eigenschaften. Salben sind danach halbfeste Zubereitungen, die kein Wasser enthalten. Sie sind einphasig. Eventuell enthaltene Wirkstoffe können darin gelöst oder dispergiert sein.

Sie bleiben relativ lange auf der Hautoberfläche und werden gerne verwendet, wenn ein Wirkstoff langsam durch die Haut penetrieren soll. Einige Salben sind in der Lage, Wasser aufzunehmen. Man nennt sie im Gegensatz zu den hydrophoben Salben, die das nicht können, hydrophile Salben oder, wenn sie Emulgatoren enthalten, wasseraufnehmende Salben. Cremes dagegen enthalten neben einer lipophilen Phase bereits Wasser. Sie sind mehrphasig. Im Unterschied zu einer klassischen Emulsion sind sie jedoch nicht flüssig, sondern wie die Salben halbfest.

Ihre Konsistenz trägt zur Stabilisierung bei und schützt vor Aufrahmung. Dennoch enthalten Cremes in der Regel Emulgatoren, die die Grenzflächenspannung zwischen den Phasen herabsetzt. Wie bei Emulsionen unterscheidet man bei Cremes auch solche vom Typ O/W (hydrophile Cremes) und W/O (lipophile Cremes). Eine wasserhaltige Salbe gibt es eigentlich gar nicht, denn sie wird ja durch das Einarbeiten von Wasser zur Creme.

Seit 2016 korrekt Erst zu Beginn des letzten Jahres wurden die Bezeichnungen des Deutschen Arzneibuches der Systematik des Europäischen Arzneibuches angepasst. Sowohl die Kühlsalbe (Unguentum leniens) als auch die wasserhaltige hydrophile Salbe (Unguentum emulsificans aquosum) und die wasserhaltige Wollwachsalkoholsalbe (Eucerinum cum aqua) sind, wie es der Name der beiden letztgenannten schon sagt, wasserhaltig.

Es sind also gar keine Salben und es waren auch nie welche, auch wenn sich die Namen eingeprägt haben. Die Kühlsalbe DAB heißt nun korrekt Kühlcreme DAB, die wasserhaltige hydrophile Salbe wird zur anionischen hydrophilen Creme DAB und die wasserhaltige Wollwachsalkoholsalbe ist unter der Bezeichnung Wollwachsalkoholcreme DAB zu finden.

Lateinische Namen bleiben In vielen Apotheken werden die Standgefäße der Grundlagen mit den lateinischen Namen beschriftet. Es heißt auch weiter: Unguentum leniens, Unguentum emulsificans aquosum und Eucerinum cum Aqua. Das lateinische Wort „Unguentum“ leitet sich vom Verb „unguere“ ab, was „salben“ oder „einstreichen“ bedeutet. Es wird sowohl für Salben als auch für Cremes verwendet und ist daher auch weiterhin korrekt.

Prüfungstipp: Gerne wird im Examen nach dem Wassergehalt der anionischen hydrophilen Creme und der Wollwachsalkoholcreme gefragt. Es sind 70 beziehungsweise 50 Prozent. ;-)

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER SCHULE 2017 ab Seite 8.

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