Leber

LEBERKRANKHEITEN: DIE HAUT ZEIGT ZEICHEN

Juckreiz, Lackzunge, kleine, flächig begrenzte Blutungen: die Haut verrät nicht nur, dass die Leber geschädigt ist, sondern auch, wie groß das Problem ist.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

Bei vielen Patienten mit Leberkrankheit wird die Haut zum Spiegel der Erkrankung. So ist therapieresistenter, infernalischer Juckreiz ein mögliches erstes Symptom chronischer Leberschäden.

Typische Zeichen einer fortgeschrittenen Lebererkrankung, vor allem einer Fibrose oder Zirrhose, sind dagegen Aszites, Unterschenkelödeme und Ikterus, so Dr. Stefanie Reich-Schupke vom St. Josefs-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Spezifische und unspezifische Veränderungen
Als weitere Befunde an der Haut bei Patienten in diesen Erkrankungsstadien nennt Reich-Schupke das Caput medusae, die Abdominalglatze sowie die vor allem am Stamm und den oberen Extremitäten auftretenden Naevia aranei und Palmar-, seltener auch Plantarerytheme.

Weniger spezifisch seien eine Seborrhoe, Akne-ähnliche Läsionen des Gesichts, die sogenannte Lackzunge, flächige Hyperpigmentierungen , eine Hautatrophie (Geldscheinhaut) sowie eine Veränderung des Schambehaarungstyps zugunsten des weiblichen Verteilungsmusters. In der Spätphase bei hepatischen Erkrankungen kommen dann die Folgen von Gerinnungsstörungen hinzu: Hämatome und Ekchymosen.

Nagelveränderungen bei langer Krankheit
Bei langjährig bestehenden Leberschädigungen träten auch - vermutlich durch Stoffwechselveränderungen des Keratins - Nagelveränderungen in Form von Weißnägeln und Brückennägeln auf. Weitere mit Lebererkrankungen assoziierte Hautbefunde sind periorbital schmutzig-braune Hyperpigmentierungen (Chloasma hepaticum) bei primär-biliärer Zirrhose sowie eine verstärkte Hyperpigmentierung der Haut, gegebenenfalls auch der Schleimhäute unter UV-Exposition bei der Hämochromatose.

Bei Virushepatitiden (B und C) könnten laut Reich-Schupke urtikarielle Veränderungen, eine nekrotisierende Vaskulitis oder ein Pyoderma gangraenosum, seltener auch ein Lichen ruber oder Lichen sclerosus auftreten. Quelle: aerztezeitung.de

×