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Tränensäcke

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Saccus lacrimalis, der Tränensack unter dem Auge, ist nicht sonderlich beliebt bei den Beauties dieser Welt. Insbesondere nicht, wenn man ihn deutlich sieht – und das ist mit zunehmendem Alter leider häufig der Fall.

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Wer als Mo- del arbeitet, scheut ihn wie der Teufel das Weihwasser: Tränensäcke sind deutliche Anzeichen des Alters und nicht besonders schön anzusehen. Wer das Pech einer genetischen Veranlagung hat, bekommt sie sogar schon in jüngeren Jahren, wobei reichlich Alkohol und Nikotin in einer durchzechten Nacht am nächsten Morgen durchaus tränensackfördernd wirken.

Auffangbecken für das Auge Doch was ist das eigentlich, jene säckchenförmige Ausstülpung unter dem Auge? Fossa sacci lacrimalis, die knöcherne Vertiefung im Tränenbein, bietet in einem Oval von bis zu 100 Kubikmillimetern Fassungsvermögen Platz für die wässrigen Absonderungen des Auges. Die müssen schließlich irgendwo hin, und es sind nicht unbedingt nur Tränen, die dort landen, in diesem mit dezenten Fettablagerungen gepolsterten, mit einer dünnen Oberflächenhaut versehenen Aussparung. Auch Schmutz und kleine Fremdkörper landen dort, bevor sie über den Tränenkanal, der in die Nase mündet, ausgeschieden werden.

Wer Pech hat, bei dem verläuft dieser Kanal so dicht unter der Haut, dass er von außen als dunkle Schattierung zu sehen ist. Auch eine extrem dünne Außenhaut lässt das Epithel des Tränensacks durchscheinen. Doch das ist leicht mit deckendem Concealer zu übermalen. Anders beim klassischen Spiegelschreck am Morgen danach: Wassereinlagerungen durch die Party am Abend zuvor lassen die Augen anschwellen. Der andere Beauty-Feind besteht im (natürlichen) Alterungsprozess: Die Schwerkraft zerrt nicht nur an den Brüsten, sondern auch an der Hautfalte unter und über dem Auge: Schlupflider und Tränensäcke sind die Folge.

Gurken, Teebeutel, Coolpacks Frauen haben sich zu allen Zeiten viel einfallen lassen, um die unschönen Merkmale verschwinden zu lassen. Kühlende Gurkenscheiben sind der Klassiker, und sie haben tatsächlich viel für sich, da sie die empfindliche Haut auch noch mit Feuchtigkeit versorgen. Eine andere Methode besteht darin, gebrauchte Schwarzteebeutel nach dem Abkühlen erst in den Kühlschrank und dann auf die Augen zu legen: Das sieht gewöhnungsbedürftig aus, doch führt das enthaltene Koffein zu einem Zusammenziehen der Gefäße. Auch gekühlte Teelöffel oder Coolpacks aus der Apotheke tun denselben Dienst. Abzuraten ist von einem Brachial-Trend aus den USA: Dort schmieren sich die Models Hämorrhoidensalbe unter die Augen.

Zwar hat das einen Effekt – die Haut zieht sich sofort zusammen –, doch sie trocknet die Haut unter dem Auge aus und hat außerdem eine augenreizende Wirkung. Wer Pech hat, und in den Cremes sind ätherische Öle, Cortison-Anteile sowie Lidocain enthalten, bei dem ist hinterher alles noch schlimmer. Auch die Salbengrundlage ist nicht für die Anwendung am Auge gedacht. Sie spreitet und kriecht ins Auge. Wer schön sein will, beherzigt vor allem eines: Viel Wasser trinken und mit dem Rauchen aufhören. Zusammen mit leichten, entwässernden Massagen und sanftem Klopfen kann das den Spiegelschock am nächsten Morgen deutlich abmildern. Auch spezielle Hyaluronsäure-Gele wirken feuchtigkeitsspendend und bügeln so die Fältchen unterm Auge aus. Hyaluronsäure kann auch unterspritzt werden – doch das sollte unbedingt und ausschließlich von einem Fachmann gemacht werden.

Schönheits-OP Wessen Tränensäcke so deutlich ausgeprägt sind, dass er darunter leidet, für den bleibt noch die kosmetische Operation. Die Kosten werden allerdings in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.

Den Artikel finden Sie auch in unserem Sonderheft „Kosmetik – Anti-Aging“ 2019 ab Seite 74.

Alexandra Regner, PTA und Journalistin

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