Jubiläum – DIE PTA IN DER APOTHEKE
INTERVIEW MIT SABINE PFEIFFER (BVPTA)
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Wie viel Prozent der PTA-Schüler gehen nach ihrer Ausbildung in die öffentliche Apotheke und wie war das früher?
Der PTA-Beruf ist aus der Not der Apothekerschaft entstanden, durch die Novellierung des Studiums gab es keine „Handwerker“ mehr in der Apotheke. Und wir PTA haben den Beruf ergriffen mit dem Bewusstsein: Unser Arbeitsfeld ist die öffentliche Apotheke oder Krankenhausapotheke. Heute stehen den KollegInnen ganz andere Türen offen, manche ergreifen diesen Beruf und wissen schon: Apotheke – NIE! Nach dem halbjährigen Praktikum in der Apotheke sehen diese KollegInnen ihre weitere berufliche Chance in der Industrie, im öffentlichen Dienst, an Instituten, wo ihr erworbenes Wissen oft auch ganz anders gewertet wird. Nach unseren Schätzungen sind inzwischen durch die oft besseren beruflichen Möglichkeiten etwa 35 Prozent unserer KollegInnen in eben diese anderen Arbeitsfelder „abgewandert“, Tendenz steigend.
War der Beruf schon von Anfang an so „frauenlastig“?
„Frauenlastig“ war dieser Beruf, ebenso wie viele andere Gesundheitsberufe, schon immer. Aber dies liegt auch an der Mentalität der Frauen, wir haben eben ein „Helfersyndrom“, was häufig von den „Playern“ in der Gesundheitspolitik ausgenutzt wird, man denke nur an die schlechte Bezahlung. So ist es für einen Berufseinsteiger sehr schwierig, sich von den tariflich garantierten Gehältern eine eigene Existenz aufzubauen, abgesehen von den fehlenden Chancen, im Beruf weiter zu kommen. Die ersten PTA waren übrigens sehr viele Apothekenhelferinnen, die in dieser Ausbildung eine Chance sahen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Und noch heute ist es so, dass der PTA-Beruf ein Frauenberuf bleibt, denn er bietet fantastische Möglichkeiten, Familie und Beruf zu kombinieren (Teilzeitarbeit/Wiedereinstieg).
Wo findet man die wenigen Männer, die eine PTA-Ausbildung absolviert haben, später wieder? Die meisten männlichen PTA-Kollegen finden Sie hauptsächlich in der Industrie oder in Software-Häusern wieder. Dort sehen sie ihre Karriere-Chancen. Die wenigen Kollegen, die in Apotheken arbeiten, haben dort ein ganz anderes „Standing“, da sie oft als rechte Hand des Apothekers gesehen und auch entsprechend bezahlt werden. Wir würden uns übrigens über aktive Mitarbeit männlicher Kollegen in der Verbandstätigkeit sehr freuen, denn so können wir, auch für sie, noch mehr erreichen.
Hat man als PTA Aufstiegschancen in der Apotheke?
Grundsätzlich: NEIN! Manche PTA genießen in ihrer „Apotheke“ ein hohes Ansehen bei Kollegen und Chef. Daraus ergibt sich manchmal eine gewisse „Sonderstellung“ bezüglich der übertragenen Aufgaben, die nicht einklagbar ist. Auch Fortbildungen zu so genannten Fach-PTA haben keinen Einfluss auf nicht vorhandene Aufstiegschancen. Übrigens auch nicht, wenn diese von Apothekerkammern angeboten werden!
Welchen Stellenwert nimmt das Thema Fortbildung für den Berufsalltag ein?
Nicht umsonst haben wir eine eigene Bildungsgesellschaft gegründet! Aufgrund der Rasanz, mit der sich der Beruf weiter entwickelt ist ein lebenslanges Lernen heute wichtiger denn je. Denn ohne regelmäßige Fortbildung ist die Arbeit auf neuestem Wissensstand kaum zu leisten.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/11 ab Seite 76.
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Das Interview führte Sabine Bender, Apothekerin, Redaktion