Bayer Vital GmbH | Online-Symposium
FUNKTIONELLE GASTROINTESTINALE BESCHWERDEN AUF DEM VORMARSCH
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Beim Iberogast® Online-Symposium im Rahmen des 127., in diesem Jahr digital veranstalteten Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) zeigten Experten aus Klinik und Praxis den Status quo zu Prävalenz, Pathogenese und Diagnostik funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen auf. Ausgewählte Fallbeispiele illustrierten dabei die unterschiedlichen Therapieoptionen und lieferten auch wertvolle Impulse für die Offizin.
Häufig, aber nicht ganz entschlüsselt: Reizmagen und Reizdarm
Wird die Häufigkeit funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen unterschätzt? Dieser Frage widmete sich Prof. Dr. Ahmed Madisch, KHR Klinikum Siloah, einleitend zu seinem Vortrag, der den aktuellen wissenschaftlichen Stand bezüglich gastrointestinaler funktioneller Störungen umriss. Madisch nahm dabei Bezug auf eine globale Studie aus 2020, der zufolge signifikante funktionelle Magen-Darm-Beschwerden bei bis zu 40 Prozent der Befragten festzustellen waren.1 Anschließend warf der Gastroenterologe einen genaueren Blick auf die chronischen Formen funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen: die funktionelle Dyspepsie und das Reizdarmsyndrom. „Beide Entitäten zeichnen sich zum einen durch eine starke Überlappung der Symptome aus“, konstatierte der Mediziner, „und zum anderen durch eine mögliche Verschiebung der vordringlichen Symptomatik über die Zeit.“
Die Diagnosestellung erfolge auf der Basis einer typischen Symptomkonstellation sowie eines gezielten Ausschlusses von relevanten Differentialerkrankungen. Zu diesem Zweck stehe neben einem begrenzten Routinelabor die sonographische und endoskopische Diagnostik zur Verfügung, resümiert der Experte und stellt klar: „Auch wenn die Routinediagnostik keine krankhaften Veränderungen detektieren kann, gilt als gesichert, dass bei funktionellen Störungen unterschiedliche pathophysiologische Störungen vorliegen.“ Diese betreffen vor allem Störungen der Motilität, der viszeralen Hypersensitivität oder der Mikroinflammation. Am biopsychosozialen Modell zum Reizdarmsyndrom verdeutlichte der Referent die enge Korrelation von psychischer Belastung und gastrointestinalen Beschwerden durch die Bauch-Hirn-Achse:
Stress- und psychologische Faktoren können die Beschwerdesymptomatik verstärken und aufrechterhalten.
Phytotherapeutika adressieren Pathomechanismen
Der Experte machte ebenfalls deutlich: Die klare Differenzierung zwischen funktioneller Dyspepsie und Reizdarmsyndrom ist für die medikamentöse Therapie von untergeordneter Bedeutung, da diese in erster Linie als flankierende Maßnahme in den beschwerdereichen Intervallen auf die vorrangigen Beschwerden und Einzelsymptome zielt. Hier hob Madisch evidenzbasierte Phytotherapeutika wie Iberogast® (STW5) und Iberogast® Advance (STW5-II) als wirkungsvolle Therapieoptionen heraus. Über ihren Multi-Target-Effekt können diese Heilpflanzenkombinationen die den funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen zugrundeliegenden unterschiedlichen pathophysiologischen Störungen und die daraus resultierenden multiplen Symptome effektiv beeinflussen.
Wichtig zudem: Die beiden Naturtalente des Iberogast® Portfolios bieten eine differenzierte Therapieoption – je nachdem, ob es sich um akute oder häufig wiederkehrende funktionelle Magen-Darm-Beschwerden handelt. So setzt STW5-II besonders an den Funktionsstörungen an, die bei einer häufig auftretenden Symptomatik relevant sind: Mikroinflammationen und Hypersensitivitäten.
Die Produktvariante beinhaltet in hoher Dosierung Heilpflanzenkomponenten, die ein ausgeprägtes Potenzial in den Bereichen Entzündungshemmung und Schleimhautschutz aufweisen. Die Dosierung von vier Extrakten wurde dabei im Vergleich zur Rezeptur von STW5 um 50–100 Prozent erhöht. Dadurch entfaltet das Phytotherapeutikum im Verdauungstrakt besonders antientzündliche, desensibilisierende und mukosaprotektive Wirkungen und beruhigt den gereizten Magen und Darm.
Bei akuten funktionellen Magen-Darm-Beschwerden, die eher gelegentlich oder in bestimmten Situationen, etwa nach einem ungewohnten Essen oder auf Reisen, auftreten, stehen häufig Dysmotilitäten als ursächliche Faktoren im Vordergrund. Bei solchen Apothekenkunden ist STW5 eine gute Empfehlung, da seine Kombination die Motilitätsstörungen besonders gut adressieren kann. Mit einem höheren Anteil an motilitätsregulierenden Heilpflanzenextrakten wirkt die Formulierung auf die Magen-Darm-Muskulatur und zeigt dort – je nach Region und Spannungszustand – krampflösende oder tonussteigernde Effekte. Auf diese Weise kann die Neunerkombination die Bewegungsabläufe im Verdauungstrakt wieder schnell und effektiv normalisieren.
Erfolg durch Aufklärung und Stärkung der Therapietreue
Dr. Klaus Tiedemann, Moosburg, veranschaulichte anhand konkreter Fallbeispiele, welche Faktoren ein erfolgreiches Behandlungsmanagement konstituieren. Eingangs unterstrich der Experte, dass eine Diagnose sich nicht immer leicht gestalte: „Gerade bei den funktionellen Beschwerden ist das Problem oft maskiert, verborgen hinter vagen, kaum fassbaren Beschwerden.“ Auch in der Apotheke sei die Suche nach der Ursache echte detektivische Arbeit. Gerade wenn die Beschwerden häufig auftreten oder länger anhalten, sollte auch die Psyche als Auslöser nicht vernachlässigt werden, so der Experte. In solchen Fällen seien nicht nur Änderungen des Lebensstils empfehlenswert. Auch benötige der Betroffene eine Medikation, die die Beschwerden schnell und zuverlässig lindere. Um die Compliance zu steigern, sollte der Patient in der Praxis, aber auch der Kunde in der Apotheke bei der Therapiewahl eingebunden werden.
Zunächst stellte der Experte einen Fall vor, bei dem die Betroffene mit akuten Beschwerden in der Praxis vorstellig wurde. Auslöser der Symptome waren ungewohnte Speisen. Aufgrund der motilitätsregulierenden Eigenschaften von STW5 habe er damit gute Erfahrungen in der Behandlung solcher situativ ausgelösten Symptome gemacht, unterstrich Tiedemann. In diesem Fall stellte sich innerhalb weniger Tage eine Beschwerdefreiheit ein. Auch mit dem seit Ende vergangenen Jahres verfügbaren STW5-II sammelt der Experte nun Erfahrung. „Wenn ein plausibles Medikament neu auf den Markt kommt, verschreibe ich es etwa einem halben Dutzend zuverlässigen Patienten mit der entsprechenden Indikation und bitte sie um eine offene und ehrliche Rückmeldung“, erklärte Tiedemann. Dies zeigte er am Beispiel einer Patientin, die bereits 2014 die Verdachtsdiagnose funktionelle abdominelle Beschwerden erhielt, 2018 folgte der Verdacht auf eine Pankreasaffektion. Durchgeführte Sonographien, Gastro- und Koloskopien sowie ein umfangreiches Labor blieben jedoch ohne wegweisende Befunde. Seit Beginn 2021 erhält die Patientin nun das neue STW5-II. Die Rückmeldung der Patientin ist positiv, da sie den Eindruck habe, dass die Therapie helfe. Dieser Eindruck unterstreicht, dass STW5-II bei den langfristigen Beschwerden Linderung verschaffen kann.
Bestärkt wird dieser Eindruck durch einen weiteren aktuellen Fall: Die Patientin steht unter erheblicher privater und beruflicher Belastung und leidet seit 2008 an einem chronisch empfindlichen Magen, abdominellem Druck, Appetitlosigkeit sowie Stuhldrang. Sämtliche diagnostischen Möglichkeiten blieben jedoch ohne Befund. Seit März 2021 erhält die Patientin nun STW5-II. Das Völlegefühl sei mittlerweile verschwunden, erklärte Tiedemann. Da STW5-II für den langfristigen Einsatz vorgesehen sei, erhofft sich der Experte, die weiteren Symptome im Laufe der Therapie ebenfalls in den Griff zu bekommen.
Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden umfassend therapieren
Zusammenfassend waren sich die Experten einig, dass funktionelle Magen-Darm-Beschwerden eine Vielfalt an Symptomen, Beschwerdebildern und Ursachen aufwiesen, weswegen die sorgsame Suche nach den Auslösern und Ursachen zentral für eine erfolgreiche Therapie seien. Dabei bietet sich vor allem der Einsatz von evidenzbasierten Phytopharmaka an. Gerade mit STW5 und STW5-II stehen zwei apothekenexklusive pflanzliche Therapieoptionen zur Verfügung, mit denen sich die Ursachen noch differenzierter behandeln lassen: Mit STW5 und STW5-II können die verstärkt beteiligten Pathomechanismen bei eher akuten oder häufig wiederkehrenden Beschwerden noch gezielter und dabei nachgewiesen wirksam und sicher adressiert werden.