Der Wirkstoff Theobromin, der in Schokolade enthalten ist, gilt als vielversprechende Option zur Behandlung von hartnäckigem Husten. © Muzyka Daria / iStock / Getty Images Plus

Studie | Hustenlinderung

ESST MEHR SCHOKOLADE, DENN DIE MACHT GESUND!

Theobromin lindert hartnäckiges Hüsteln. Man könnte auch sagen: Esst mehr Schokolade, dann verschwindet auch euer Husten!

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Das zumindest legen zwei britische Studien nahe, die einen auf Kakao basierenden Hustensaft gegenüber Placebo testeten. Theobromin, ein dem Coffein verwandtes Methylxanthin, ist in Schokolade und Kakaobohnen enthalten und besitzt hustenstillende und vasodilatatorische Eigenschaften. Der Hustensaft bestand in diesem Fall zusätzlich aus Diphenhydramin, Ammoniumchlorid und Levomenthol. Primärer Endpunkt war der Hustenschweregrad nach dreitägiger Behandlung. Außerdem wurden Hustenhäufigkeit, Schlafstörungen und Gesundheitszustand bewertet. Zwar konnte der primäre Endpunkt nicht erreicht werden, aber die Probanden, die den Kakao-Hustensaft erhielten, klagten weniger über Schlafstörungen – schließlich enthielt der Kakaosaft Diphenhydramin – und gaben eine geringere Hustenhäufigkeit an. Außerdem legte der Sirup einen Schutzfilm um die gereizte und entzündete Schleimhaut und das Antihistaminikum kann auch den Hustenreflex mindern.

Eine weitere Studie untersuchte die direkte Wirkung von Theobromin auf den Husten im Vergleich zu Placebo. Der Wirkstoff, der mit 300 Milligramm zweimal täglich verabreicht wurde, inhibiert Phosphodiesterasen und blockiert Adenosin-Rezeptoren. Es wurde gezeigt, dass Theobromin das unangemessene Abfeuern des Vagusnervs hemmt, was ein Schlüsselmerkmal des anhaltenden Hustens ist.

Die Studienergebnisse zeigten allerdings keine signifikante Überlegenheit für Theobromin in Bezug auf die Lebensqualität – aber immerhin eine Überlegenheit im Vergleich zu Placebo. Und obwohl diese Überlegenheit statistisch nicht signifikant war, sahen die Wissenschaftler dennoch Theobromin als vielversprechende Option zur Behandlung von hartnäckigem Husten. Die Substanz besitze einen schnellen Wirkeintritt und eine lange Wirkungsdauer von mehr als vier Stunden.

Das Fazit: Schokolade kann Hustensaft zwar nicht ersetzen. Auch eine heiße Schokolade befreit wohl nicht von Hustenattacken. Aber sie kann das Leben – und den Husten – doch ein wenig leichter machen. Und außerdem erhöht sie die Lebensqualität – denn Naschen macht ja auch irgendwie glücklich.

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Apotheke adhoc  

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