© Deutsches Technikmuseum Berlin

Schon mal da gewesen?

DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM BERLIN

Die Ausstellung im Deutschen Technikmuseum in Berlin wird zum Ort der pharmazeutischen und industriellen Wissensvermittlung. Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist die Hauptstadt ein bedeutender Standort der Chemie und Pharmazie.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Unsere moderne Zivilisation stammt aus dem Labor. Fast alles was uns umgibt und mit dem wir umgehen, enthält chemisch erforschte oder entwickelte Bestandteile. Auch in unserem Körper gibt es kaum etwas, das nicht mit Blick auf unsere Gesundheit und Leistungssteigerung im Labor analysiert wurde. Chemie umgibt uns immer und überall, jeden Tag, unser ganzes Leben lang.

Laborarbeit und mehr Die Ausbildung der Chemiker, die pharmazeutische Forschung und die industrielle Produktion vereinen sich hier an diesem Ort. Viele Bereiche bieten einen Einblick in ihre Tätigkeitsfelder. Am Beispiel des Berliner Unternehmens Schering wird die kulturhistorische Bedeutung der Chemie- und Pharmaindustrie anschaulich gemacht. Moleküle erzählen in verschiedenen Hörstationen die spannende Geschichte ihrer Entdeckung.

Farbgestaltung und Ausstellungsarchitektur sind an chemische Strukturmodelle und Tablettenverpackungen angelehnt – der Besucher taucht auf 400 Quadratmetern in eine eigene Welt ein. Die einzelnen Themen der Ausstellung werden in kurzen, prägnanten Texten erläutert und mit eindrucksvollen Objekten illustriert.

Kontakt
Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin, Tel. 030/90 25 40, www.sdtb.de, Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 9 bis 17.30 Uhr, Sa./So. 10 bis 18 Uhr, Montags geschlossen

Die chemisch-pharmazeutische Industrie hat seit dem 19. Jahrhundert wie kaum eine andere die heutige Gesellschaft geprägt. Die Einrichtung von Forschungslaboren in Unternehmen seit den 1880er-Jahren ist der bedeutendste Beitrag der Chemie- und Pharmaindustrie zur modernen Gesellschaft. Sie ist die Grundlage der damit verbundenen rasanten Entwicklung chemischer Produkte. Durch die Gewinnorientierung der Unternehmen wurde dabei auch die chemische Forschung in einer Weise vorangetrieben, wie es staatliche Förderung allein nicht vermocht hätte.

Entwicklung der Antibabypille Die Entdeckung der Hormone als Wirkstoffe im Menschen in den 1920er-Jahren und die nachfolgende Entwicklung oraler Kontrazeptiva zeigen anschaulich die Geschichte eines Pharmaprodukts. Im Mittelpunkt steht die Gewinnung der Hormone aus unterschiedlichen Rohstoffen. Auch die verschiedenen Verhütungsmethoden und öffentliche Meinungsäußerungen zur Antibabypille seit ihrer Einführung 1961 werden vorgestellt.

Pharmaprodukte werden für viele Anwendungen hergestellt. Fünf Beispiele verdeutlichen die unterschiedlichen Einsatzgebiete: Angefangen von den bekannten Schmerzmitteln und Antibiotika, über die Therapie so genannter ,unheilbarer‘ Krankheiten und Mittel, die wie die Antibabypille körperliche Prozesse den Lebensanforderungen anpassen sollen, bis hin zu Diagnostika, die helfen, das Innere des lebenden Körpers sichtbar zu machen.

Das richtige Format Ob Pille, Tablette, Salbe oder Zäpfchen – um einen Arzneiwirkstoff dorthin zu bringen, wo er im menschlichen Körper wirken soll, wird das passende Design benötigt. Die Tablette setzte sich durch: Sie wurde massenhaft auf industriellen Pressen hergestellt, war gut zu lagern und einfach einzunehmen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/14 auf Seite 129.

×