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DER DIGITALE PATIENT

Bloggende Ärzte, Patientenforen oder Pharmalexika – für die schöne neue Welt der elektronischen Gesundheitsverwaltung hat sich schon ein Begriff etabliert: e-health.

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Bei Wikipedia heißt es „ Unter dem Begriff e-health werden Anwendungen elektronischer Medien im Rahmen der medizinischen Versorgung und anderer Gesundheitsdienstleistungen verstanden.“ Zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/E-Health

Die eine Seite Die Grundidee von e-health ist sehr sinnvoll und bietet viel Raum, die Qualität, den Zugang und die Wirksamkeit des Gesundheitswesens für alle zu verbessern. Ideen, die eigene Gesundheit im Internet zu verwalten oder die elektronische Patientenakte haben sich bei uns in Deutschland jedoch noch nicht so recht durchgesetzt.

Zunehmend werden Ihre Kunden und Sie künftig allerdings mit der elektronischen Gesundheitskarte konfrontiert. 2004 trat ein Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Kraft, aufgrund dessen die Gesundheitskarte nach und nach bundesweit eingeführt wird. Der Ansatz dieser Karte beruht darauf, medizinische Daten im Interesse der Patienten einfacher austauschen zu können und somit die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen.

Verlässliche Informationen hierzu finden Sie beim Bundesministerium für Gesundheit unter www.bmg.bund.de/krankenversicherung/elektronische-gesundheitskarte.html. Kritiker sehen in solchen Systemen auch viele Gefahren, die mit dem Persönlichkeitsschutz und der Datensicherheit zu tun haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Gesundheitskarte#Kritik_am_Sachstand.

ZUKUNFT
Es gibt noch vieles im Bereich der digitalen Medizin- oder Pharmawelt zu entdecken. Eines jedoch kann niemals von Bits und Bytes ersetzt werden: das Gespräch mit dem Arzt oder die Umarmung eines anderen Menschen. Und zum Glück können auch noch keine Tabletten über den USB-Port herunter geladen oder im DVD-Brenner gebrannt werden!

Die andere Seite Ihre Kunden recherchieren im Internet selber nach Symptomen, Ursachen und Heilmethoden für ihre „Krankheiten“. Ein Großteil der Bevölkerung verfügt über einen Internetanschluss, und oft haben Patienten schon eine feste Vorstellung davon, was ihnen fehlen könnte, bevor sie überhaupt die Apotheke oder einen Arzt aufsuchen. In der Apotheke stellt uns dieses Thema vor ganz neue Aufgaben. In unsere Beratung muss neuerdings mit einfließen, dass nicht alle im Internet erforschten Informationen seriös sind. Hier gilt es herauszufinden, woher Ihr Kunde sein Wissen bezieht und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.

Vertrauensvolle Informationen finden Sie und Ihr Kunde bei www.hon.ch/home1_de.html. Hier gibt es nur Seiten, die sich einem Gütesiegel, dem HONcode, verpflichtet haben. HON ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen anerkannt wird. Bei dem Suchkatalog www.medknowledge.de gibt es die Möglichkeit sowohl für Fachkreise als auch für Patienten, seriöse medizinische Recherchen zu Krankheiten, Kliniken und Arztbesuchen, Vorsorge und Reha-Maßnahmen durchzuführen.

Gesundheit im Netz Empfehlen Sie Ihren Kunden doch bei Bedarf seriöse Gesundheitsportale, deren Ziel es ist, dem Patienten Orientierung, Rat und Hilfe in medizinischen Belangen zu geben. Zum Beispiel Lifeline, einen der führenden deutschsprachigen Internetdienste für Patienten und Gesundheitsinteressierte www.lifeline.de, ferner www.netdoktor.de. Hier arbeitet ein Team aus Fachärzten und Journalisten an Informationen rund um die Themen Gesundheit und Krankheit. Viel Information hält auch www.onmeda.de bereit. Verlässliche Gesundheitsin formationen im Internet bietet die „Unabhängige Patientenberatung Deutschland“ – auch auf Türkisch oder Russisch – unter www.unabhaengigepatientenberatung.de. Im „Beratungsfall des Monats“ geht es um immer wieder angefragteThemen.

IGel Zusätzlich zum medizinischen Aspekt interessiert Ihren Kunden stets der finanzielle. Gar nicht beliebt sind in dieser Hinsicht individuelle Gesundheitsleistungen, kurz „IGel“, die der Patient selbst bezahlen muss, da sie von den gesetzlichen Kassen nicht abgedeckt werden. Diese „IGel“-Leistungen sind in einer Liste erfasst. Diese finden Sie unter www.igel-verzeichnis.de.

Telemedizin Der Fortschritt geht unaufhaltsam weiter, zum Beispiel auf dem innovativen Gebiet der Telemedizin http://de.wikipedia.org/wiki/Telemedizin. Herz-Kreislauf-Kranke können inzwischen mit technischen Geräten ausgestattet werden, die regelmäßig medizinische Werte an Arztpraxis, Krankenhaus oder ein telemedizinisches Zentrum übermitteln www.massstab-mensch.de/Medizintechnologien/Herz/article/telekardiologie.html. Vorteil dieses Telemonitoring ist, dass bei Verschlechterung der körperlichen Verfassung des Patienten umgehend lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 01/12 ab Seite 66.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/ Ursula Tschorn, Apothekerin

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