Schlafprobleme | Techniker Krankenkasse
AUSGESCHLAFEN? FEHLANZEIGE
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Jeder hat bestimmt schon einmal schlecht geschlafen, ist morgens aufgewacht und hat sich erschöpft, gereizt und niedergeschlagen gefühlt. Wenn eine gewisse Schlaflosigkeit mal auftritt, ist das zwar in diesem Moment schlecht für den Betroffenen, hat aber keine Auswirkungen auf die Gesundheit. Treten Schlafprobleme allerdings gehäuft auf, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen, Magenbeschwerden, Übergewicht, Bluthochdruck und Depressionen. Zudem treten bei schlechten Schläfern vermehrt (54 Prozent) Verspannungen und Rückenschmerzen auf. Bei Menschen, die gut schlafen, sind nur 35 Prozent betroffen. Auch die Fehlerquote im Beruf und das Unfallrisiko steigen durch das Übernächtigtsein.
Die Ergebnisse des TK-Reports spiegeln nun genau diese Problematik wider. Nicht nur jeder Dritte in Deutschland schläft schlecht. Außerdem gibt es noch weitere 24 Prozent, die nicht auf die von Medizinern mindestens empfohlenen sechs Stunden Schlaf kommen. Menschen, die schlecht schlafen, fühlen sich zudem mehr als doppelt so häufig erschöpft (44 Prozent) wie Menschen die gut schlafen (21 Prozent), sind öfter gereizt (33 zu 9 Prozent) und niedergeschlagen (21 zu 6 Prozent).
Bei den Berufstätigen, die Schicht arbeiten oder unregelmäßige Arbeitszeiten haben, die sogenannten Flexi-Beschäftigen, geben 40 Prozent an, dass ihr Schlaf eine schlechte Qualität hat. Jeder Zweite von ihnen schläft zudem meist nur maximal fünf Stunden. Doch nicht nur Stress kann Auslöser für unruhige Nächte sein. Den Ergebnissen der Studie zufolge reicht es bei 41 Prozent der Betroffenen bereits aus, die Heizung nach oben oder unten zu regulieren. 23 Prozent nehmen vor kurz vor dem Schlafen gehen eine schwere Mahlzeit zu sich und 15 Prozent trinken ein coffeinhaltiges Getränk. Und natürlich darf auch das Smartphone nicht am Nachttisch fehlen. Sieben Prozent bestätigen, dass ihr Handy auf dem Nachttisch oder unter ihrem Kopfkissen liegt. Aber auch private (28 Prozent) und gesundheitliche Probleme (21 Prozent) können ausschlaggebend für einen schlechten Schlaf sein
Utz Niklas Walter, Leiter des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung hat zusammen mit dem Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas und Peter Wendt eine Idee vorgestellt, die nach seinem Ermessen die Problematik in die richtige Richtung bringen würde. Seine Idee: eine Schlafpause von 15 Minuten am Arbeitsplatz. Denn innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Powernapping würde sich die Leistung verbessern. Für diesen Schritt bedarf es allerdings einer positiven Reaktion seitens des Arbeitgebers, um die richtigen Signale an die Mitarbeiter zu geben.
Die Universität Freiburg hat die wichtigsten Schlafregeln noch einmal zusammengefasst:
- Keine coffeinhaltigen Getränke nach dem Mittagessen trinken
- Keine Appetitzügler einnehmen
- Alkohol weitgehend vermeiden
- Ein persönliches Einschlafritual einführen
- Regelmäßige körperliche Betätigung
- Angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer schaffen
- Nachts nicht auf die Uhr schauen
- Geistige und körperliche Anstrengung verringern, bevor man sich hinlegt.
Um dauerhaft leistungsfähig und kreativ zu sein, muss der Mensch herunterfahren, sich Auszeiten gönnen. Dann brauchen die meisten keine Schäfchen mehr zu zählen, um in einen erholsamen Schlaf zu sinken.
Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion
Quelle: www.spiegel.de