Zahnmodelle mit lachenden und weinenden Gesichtern
Selbst bei guter Zahnhygiene kann es schon einmal zu einem Loch im Zahnschmelz kommen. © Jummie / iStock / Getty Images Plus

Good News der Woche | Karies

NANOPARTIKEL ERSETZEN ZAHNFÜLLUNG

Löcher im Zahnschmelz können schnell und kostengünstig beim Zahnarzt gefüllt werden. Einziger Nachteil: Die verwendeten Metall- oder Kunststofffüllungen können rausfallen. Hier könnten in Zukunft Nanopartikel eingesetzt werden.

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Zwar handelt es sich beim Zahnschmelz um die härteste Substanz im menschlichen Körper, doch Bakterien aus der Mundhöhle und Zucker aus der Nahrung schaffen es trotzdem, den Schmelz anzugreifen. Der Schutzfilm wird nach und nach entkalkt, wodurch Mikroorganismen in den Zahn eindringen können. Einmal beschädigter Zahnschmelz kann vom Körper nicht regeneriert werden, daher ist eine gute und regelmäßige Zahnhygiene das A und O. Trotzdem kann es immer wieder zu kleinen Löchern im Zahnschmelz kommen, der Zahnarzt kann diese zwar mit Keramik-, Metall- oder Kunststofffüllungen kitten, doch können sich diese wieder herauslösen oder sogar Bakterien unter die Füllung geraten und den Zahn von innen heraus zersetzen. Forscher der Zhejiang Universität China haben nun eine neue Technik entwickelt, die diese Nachteile nicht mit sich bringen soll. Und das hat was mit der Struktur des menschlichen Zahnschmelzes zu tun.

An dieser Stelle möchten wir künftig jede Woche eine neue Good News vorstellen. Oft schockieren uns Nachrichten, Negatives erhält mehr Aufmerksamkeit als Schönes. Das erweckt bei vielen den Eindruck, die Welt sei nur schlecht und kein schöner Ort – teilweise wird die Weltlage dadurch düsterer eingeschätzt als sie eigentlich ist. Doch täglich passieren positive Dinge, kleine wie große Hoffnungsschimmer, von denen wir ab sofort berichten wollen.
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Denn dieser besteht aus sehr kleinen, stabförmigen Nanopartikel-Strukturen, die im rechten Winkel zur Oberfläche stehen und bandförmig in Bündeln gruppiert sind. Der Schmelz erinnert dadurch an eine dichte, harte Bürste. Er besteht zu 95 Prozent aus anorganischem Material, weitestgehend aus Hydroxylapatit Ca5[OH|(PO4)3]. Um die Löcher nicht einfach nur zu füllen, sondern den Schmelz zu imitieren, entwickelten die Forscher Nanoteilchen aus Calciumphosphat und testeten sie an zuvor mit Säure behandelten menschlichen Zähnen. Tatsächlich legten sich die Partikel wie eine Schutzschicht auf die angegriffenen Stellen und bildeten dabei eine ähnliche Borstenstruktur wie der natürliche Zahnschmelz. Allerdings war dieser Film noch zu dünn, um als wirksamer Schmelz-Ersatz zu dienen. Weitere Tests, auch an lebenden Menschen, sollen die Prozedur verfeinern und das Verfahren verbessern.

Farina Haase, Apothekerin/Redaktion

Quelle: 
https://www.higgs.ch/zahnaerzte-koennten-bald-loecher-mit-nanopartikeln-fuellen/24405/ 

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