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Hautpflege

SONNENSCHUTZ IST WICHTIG!

Sonnenstrahlen auf der Haut steigern das Wohlbefinden. Doch ohne richtigen Schutz kann die Haut nachhaltig geschädigt werden. Sonnenschutzmittel sind daher ein Muss.

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Die meisten umweltbedingten Schädigungen der Haut gehen auf eine zu starke Sonneneinstrahlung zurück. Sie rufen einen wesentlichen Teil der Hautalterung hervor. Häufig sind irreparable Schäden erst nach Jahren erkennbar. Die schwerwiegendste Folge übermäßiger UV-Strahlung ist die Bildung von Hautkrebs, der weltweit zu den häufigsten Krebsarten zählt. Deshalb heißt es nicht nur vor dem Urlaub: rechtzeitig vorbeugen!

Auch bei Freiluft-Aktivitäten in heimischen Breitengraden oder in der Mittagspause im Café möchte die Haut geschützt sein. Und nach dem Winter, wenn die Haut blass ist, sollte die Frühlingssonne nicht unterschätzt werden. Sonnenschutzmittel in Form von Milch, Creme, Gel oder Spray reduzieren den in die Haut eindringenden Teil der UV-Strahlen. Eine optimale Wirksamkeit wird jedoch nur erzielt, wenn das richtige Produkt ausgewählt und angewendet wird. Das hängt insbesondere vom Hauttyp sowie der Dauer und der Intensität der zu erwartenden Sonnenbestrahlung ab.

Die richtige Anwendung Sonnenschutzmittel sind jedoch kein Freibrief für einen unbegrenzten Aufenthalt in der Sonne. In jedem Fall ist ein regelmäßiges Nachcremen wichtig, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten. Durch Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen der Haut kann sie sich verringern. Nachcremen und wiederholtes Auftragen verlängern jedoch nicht die Schutzwirkung, sie wird dadurch lediglich aufrechterhalten. Das bedeutet, kann man mit Sonnenschutz 120 Minuten ohne Verbrennung in der Sonne bleiben, garantiert nachcremen lediglich diese Dauer. Wird hingegen zu wenig aufgetragen, kann das Produkt seine Wirkung nur eingeschränkt entfalten. Als Faustregel für eine optimale Auftragsmenge gilt: gute drei Esslöffel für den gesamten Körper. Entscheidend ist, dass die Produkte großzügig verwendet und alle Körperpartien gleichmäßig eingecremt werden.

Der Lichtschutzfaktor Eine wichtige Rolle bei der Wahl des richtigen Produkts spielt der Lichtschutzfaktor (LSF), der auf allen Cremes, Sprays und Co. angegeben ist. Der Lichtschutzfaktor gibt die Wirksamkeit des Sonnenschutzproduktes an: Ein hoher LSF steht für eine hohe Schutzwirkung gegen UV-B-Strahlung, ein niedriger LSF für einen entsprechend geringeren Schutz. Der Lichtschutzfaktor erlaubt somit einen direkten Vergleich der Schutzleistung von Sonnenschutzmitteln: Ein Produkt mit einem LSF von beispielsweise 30 weist eine doppelt so große Wirkung auf wie ein Produkt mit einem LSF von 15. Zusätzlich zum Lichtschutzfaktor werden seit einiger Zeit EU-weit auch sogenannte Schutzklassen auf den Produkten angegeben: Basis, mittel, hoch und sehr hoch.

Die Angabe des Lichtschutzfaktors bezieht sich auf den UV-B-Schutz, also den Schutz vor Sonnenbrand. Doch ein hoher LSF sagt zunächst nichts über den Schutz vor den ebenfalls gefährlichen UV-A-Strahlen aus. Die längerwelligen UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein, schädigen die Zellvitalität und beschleunigen die natürliche Hautalterung. UV-A-Strahlen stellen somit ein nicht zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar. Heute weisen praktisch alle am Markt erhältlichen Sonnenschutzmittel einen an den Lichtschutzfaktor angepassten, angemessen hohen UV-A-Schutz auf. Welcher Lichtschutzfaktor wann erforderlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: zum Beispiel von der Hautfarbe beziehungsweise dem Hauttyp, einer eventuellen Vorbräunung, von der Intensität der Sonneneinstrahlung sowie der Art der Aktivitäten in der Sonne, wie beispielsweise Schwimmen.

Hauttyp Bei einem empfindlichen, zu Sonnenbrand neigenden Hauttyp empfiehlt sich immer ein hoher Schutz, also LSF 30 und höher. Für dunkle Hauttypen oder bei vorgebräunter Haut ist ein mittlerer Faktor, zum Beispiel LSF 20, ausreichend. Im Zweifelsfall gilt: Lieber einen höheren Schutzfaktor wählen und vorzeitig aus der Sonne gehen!

Intensität der Sonneneinstrahlung Bei Reisen in südliche Gefilde, insbesondere in äquatoriale Gebiete, sowie beim Aufenthalt im Gebirge ist ein hoher Lichtschutzfaktor für jeden unerlässlich. Die Eigenschutzzeit ist hier wegen der höheren UV-Belastung geringer. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die ultraviolette Strahlung immer am stärksten. In dieser Zeit freut sich die Haut über eine Ruhepause. Sonnenschutz ist jedoch auch im Winter erforderlich, denn in Verbindung mit Schneereflexion, Wind und Minustemperaturen wirken Sonnenstrahlen noch intensiver. Doch auch im Frühjahr und bei bedecktem Himmel erreichen noch etwa zwei Drittel der UV-Strahlen eines Sonnentages den Boden.

Selbst unter Wasser ist man nicht vor den UV-Strahlen sicher. So kommen in 50 Zentimeter (cm) Wassertiefe noch über 60 Prozent der UV-B-Strahlen und sogar 85 Prozent der UV-A-Strahlen an. Meerwasser und Sand reflektieren zudem die Strahlung und erhöhen die UV-Intensität auch an Land. Und auch im Schatten sind zusätzliche Maßnahmen wie Bekleidung oder Sonnenschutzmittel notwendig. Die wichtigste Regel heißt: Direkte Sonneneinstrahlung möglichst meiden, also den Schatten aufsuchen oder vor UV-Strahlung schützende Kleidung tragen. Für den Kopf ist zusätzlich eine auch den Nacken schützende Kopfbedeckung empfehlenswert. Um Verletzungen der Hornhaut im Auge vorzubeugen gilt: Sonnenbrille oder Kontaktlinsen mit UV-Schutz sind gerade im Sommer unabdingbar – ebenso wie eine Skibrille im Winter auf der Piste.

Aktivität Gerade bei Sport und Spiel ist man der Sonne besonders lange und ungeschützt ausgesetzt. Starkes Schwitzen kann die Wirkung von Sonnenschutzmitteln ebenso verringern wie Baden oder Duschen. Außerdem verstärken Wasser und Schweiß die Wirkung des UV-Lichts auf die Haut. Sie weichen die Hornhaut auf und machen sie lichtdurchlässiger. Deshalb sollte bei allen sportlichen Aktivitäten immer ein hoher Lichtschutzfaktor und idealerweise ein wasserfestes Produkt verwendet werden. Ein Spray eignet sich hierbei besonders gut, da es immer wieder schnell und unkompliziert aufgesprüht werden kann. Beim Schnorcheln schützt ein T-Shirt zusätzlich zum vorher aufgetragenen wasserfesten Sonnenschutzmittel.

Kinder – besonders schutzbedürftig Kleine Kinder sind besonders gefährdet: Ihre Haut ist viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen und die natürlichen UV-Eigenschutzmechanismen sind vor allem während der ersten sechs Lebensjahre noch nicht vollständig entwickelt. Die Fähigkeit, eine schützende Lichtschwiele, also eine Verdickung der Hornhaut als Reaktion auf Ultraviolettstrahlung, zu entwickeln, muss sich erst noch ausbilden. Auch ist Kinderhaut noch nicht in der Lage, schnell und ausreichend Pigmente für den hauteigenen UV-Schutz zu bilden.

Da jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöhen kann, muss dieser unbedingt vermieden werden. Kinderhaut braucht daher besondere Aufmerksamkeit und den bestmöglichen Schutz. Für Kids werden daher häufig spezielle Sonnenschutzmittel angeboten. Passende Kleidung und Kopfbedeckung sind für die Kleinsten auf jeden Fall das A und O. Cool finden Kids auch Sonnenbrillen – die Augen der ganz Kleinen sind ebenso wie ihre Haut noch empfindlicher als die von Erwachsenen. Babys sollten während der ersten zwölf Monate überhaupt nicht der Sonne ausgesetzt werden.

Den Artikel finden Sie auch in unserem Sonderheft „Kosmetik – Anti-Aging“ 2019 ab Seite 50.

Birgit Huber, IKW (Industrieverband Kosmetik und Waschmittel e.V.)

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