Was für Zigarettenschachteln gilt, wünschen sich Ernährungswissenschaftler auch für ungesunde Speisen wie Fastfood: Warnhinweise sollen Konsumenten zur Achtsamkeit erziehen. © matthewennisphotography / iStock / Getty Images Plus

Warnhinweise | Ungesunde Lebensmittel

KOMMEN BALD SCHOCKBILDER FÜR SCHOKORIEGEL?

Wir kennen es bereits von Zigarettenschachteln: Drastische Warnbilder sollen vom Konsum abschrecken. Ähnliches überprüften Forscher nun für ungesunde Lebensmittel.

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Zu süß, zu fettig, zu salzig – jeder weiß, dass Schokoriegel, Big Mac oder Kartoffelchips nicht gerade gut für unseren Körper sind. Vielerorts wird nun darüber diskutiert, auch ungesundes Essen wie Fastfood und Fertigprodukte mit abschreckenden Warnbildern zu versehen, um die Konsumenten zu gesünderen Entscheidungen zu bewegen, denn laut neueren Forschungsergebnissen schrecken solche Fotos auf ungesunden Lebensmitteln den Konsumenten erfolgreich in dem Moment ab, in dem er entscheidet, was er essen möchte. Dabei gilt, je anschaulicher und negativer, desto nachhaltiger.

Man inszenierte dazu eine Testsituation. Fünfundneunzig Studienteilnehmern wurden Farbbilder von fünfzig Snacks wie Chips, Schokolade, Keksen, Nüssen oder auch Obst und Gemüse gezeigt. Am Ende des Experimentes stand ihre persönliche Bewertung. Anschließend bekamen die Teilnehmer verschiedene Gesundheitswarnungen gezeigt, und ein ähnliches Set von fünfzig Snacks sollte bewertet werden.

Das Ergebnis: Negativer Text in Kombination mit Bildmaterial hatte doppelt so viel Einfluss auf die Wahl der Teilnehmer als negativer Text allein oder Bildmaterial kombiniert mit positivem Text. Man maß zusätzlich die Hirnaktivität der Teilnehmer. Diese belegten eindeutig, dass die Warnhinweise zur erhöhten Selbstkontrolle anstatt zu Impulshandlungen führten.

Co-Autor Stefan Bode von der University of Melbourne meint dazu: „Wenn man wirklich erreichen möchte, dass die Menschen aufhören, fettige und viel zu süße Fertigprodukte zu wählen, können Warnhinweise wirklich helfen. Dank unserer Studie konnten wir das nun belegen. Sie beleuchtete, wie die Hirnmechanismen bei Warnhinweisen ablaufen.“ Seine Kollegin vom Cancer Council Victoria, Helen Dixon, ergänzte: „Starke Schlüsselreize, wie etwa der zu erwartende Geschmack, beeinflussen uns unbewusst. Deshalb müssen Gesundheitswarnhinweise genau diese impulsiv hedonistischen Reaktionen unterbrechen und dafür sorgen, dass Menschen bewusst die gesundheitlichen Auswirkungen ihrer Entscheidungen bedenken.“

Alexandra Regner,
PTA/Redaktion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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