Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Speziell ausgebildet kann er sogar Krankheiten „erschnüffeln“. © manushot/ iStock / Getty Images Plus

Epilepsie | Krampfanfall

HUNDE ERSCHNÜFFELN EPILEPTISCHEN ANFALL

Der älteste Freund des Menschen könnte bald nicht nur sehbehinderten Menschen im Alltag helfen, sondern auch Epileptikern. In einer Studie konnte ihr Schnüffelpotenzial bereits erprobt werden. Gibt es bald Epilepsie-Hunde?

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Es liegt etwas in der Luft – stimmt etwas mit unserem Körper nicht, senden wir veränderte Duftstoffe aus. Ausgebildete Spürhunde konnten bislang nicht nur zur Drogenfahndung, sondern auch zur Diagnosestellung von Diabetes oder Krebs beitragen. Die feine Hundenase gilt dabei als ungeschlagen. Techniker haben es bis heute noch nicht geschafft, eine „technische Nase“ zu entwickeln, die es mit der Hundenase aufnehmen könnte.

Praktisch wäre dies auch für Epileptiker. Betroffene können in der Regel zwar gut mit der Krankheit leben, da die Anfallshäufigkeit dank gut eingestellter Medikation kontrolliert werden kann. Doch ganz verhindern lassen sich die Anfälle meist leider nicht. Und damit steigt die Verletzungsgefahr, zum Beispiel, wenn eine entsprechende Situation gerade auf einer Treppe, einem schmalen Wanderweg oder beim Schwimmen auftritt. Denn ein Frühwarnsystem gibt es leider nicht. Könnte es aber bald geben. Das Team um Amélie Catala von der Université de Rennes untersuchte das Verhalten von fünf Hunden vor und während epileptischen Anfällen von Patienten. Es handelte sich dabei um medizinische Spürhunde, die bereits zur Erkennung anderer Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wurden.

Die Tiere bekamen jeder sieben Behälter mit Schweißproben von Epileptikern präsentiert. Nur eine dieser Geruchsproben stand mit einem Anfall in Zusammenhang. Die anderen Proben stammten zwar von den gleichen Probanden, kamen aber durch Sport oder ähnliches zustande. Alle Epileptiker litten unter unterschiedlichen Formen und Ausprägungen der Krankheit. Da Epilepsie nicht mit bestimmten Stoffwechselvorgängen assoziiert ist, schien es fraglich, ob die Hunde „den Anfallsgeruch“ identifizieren können. Doch sie konnten es. Alle. „Die erzielte Empfindlichkeit und die Spezifität gehören zu den höchsten, die bisher bei der Erkennung von Krankheiten mit diesem System gezeigt worden sind“, fassten die Forscher in ihrer Publikation zusammen (A. Catala et al: Dogs demonstrate the existence of an epileptic seizure odour in humans, 2019).

Bevor sich ein Frühwarn-System allerdings etablieren wird, muss noch geklärt werden, ob sich die Geruchsstoffe schon vor oder erst während beziehungsweise nach einem Anfall entwickeln. Einzelberichten zufolge gibt es Hunde, die ihre Herrchen auf Anfälle aufmerksam machen können. Ob dies allerdings Verhaltensauffälligkeiten sind, die der Mensch nicht registriert oder doch Duftstoffe, ist nicht klar. Potenzial haben die Vierbeiner aber auf alle Fälle.

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quelle: www.wissenschaft.de

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