HAUT- UND LEBERSCHÄDEN DURCH DIOXIN

Das wichtigste Dioxin - Kürzel 2,3,7,8-TCDD - gilt als giftigste von Menschen hergestellte Substanz. Es reichert sich im Fettgewebe an und bewirkt so neben akuten schweren Vergiftungen auch langfristige Schäden.

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Was Dioxin anrichten kann, haben der Unfall im italienischen Seveso und der Anschlag auf den ukrainischen Politiker Wiktor Juschtschenko der Öffentlichkeit augenfällig gemacht: Leitsymptom einer schweren akuten Vergiftung ist die Chlorakne.

Dioxin schädigt zudem die Leber, wodurch Lipide, Cholesterin und Transaminasen im Blut steigen, es verursacht Auszehrung, Entgleisungen des Stoffwechsels, des Hormon-, Immun- und Nervensystems, wie das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau informiert. Das langlebige Dioxin reichert sich über die Nahrungskette an. Die langfristige Gefahr liegt darin, dass es im Körperfett gespeichert und nur sehr langsam eliminiert wird. Die WHO hat das 2,3,7,8-TCDD als für Menschen krebserregend eingestuft, und es gilt als einer der stärksten Krebspromotoren. Bei hoher Exposition kommt es gehäuft zu Leukämie und soliden Tumoren. Weiter wirkt es auf die Dauer fetotoxisch und teratogen.

Die Giftigkeit des Dioxins beruht darauf, dass es an ein in Tieren und Menschen verbreitetes Zellprotein bindet, den Arylhydrocarbonrezeptor. Er regelt als Transkriptionsfaktor die Genaktivität und kontrolliert damit das Wachstum und die Differenzierung von Zellen. Weitere Mechanismen: die Bindung an den epidermalen Wachstumsfaktor EGF, der agonistische Effekt für Schilddrüsenhormone und Störungen des Vitamin-A-Stoffwechsels. Allerdings ist die tödliche Grenzdosis für den Menschen nicht bekannt. Bei Mäusen beträgt die Menge, bei der 50 Prozent der Tiere sterben , 100μg/kg KG. Doch variiert dieser Wert je nach Tierart recht stark. Die Bewohner von Seveso hatten Serumspiegel bis 56 ppb (parts per Billion), Juschtschenko 100 ppb.

Das 2,3,7,8-TCDD ist Mitglied einer Gruppe von Dioxinen, die alle aus drei Kohlenstoffringen mit mehreren angehefteten Chloratomen aufgebaut sind. Sie entstehen als Nebenprodukte bei der Herstellung chlororganischer Chemikalien oder bei Verbrennungsreaktionen. Hauptquelle für den Eintrag in die Luft ist heute die Metallgewinnung. Quelle: www.aerztezeitung.de 

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