Antidepressiva | Gene
GENE HABEN EINFLUSS AUF THERAPIEERFOLG MIT ANTIDEPRESSIVA
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Detailliert leiten die Forscher um Marin Jukic vom Karolinska-Institut in Stockholm daraus ab, dass eine vorherige Genotypisierung und damit einhergehend eine bessere Dosierung des jeweiligen Wirkstoffes, die Erfolgsquote bei Patienten, die an Depressionen leiden, deutlich erhöhen könnte. Man geht davon aus, dass die jeweilige Wirkung von Escitalopram sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem, wie die Ausstattung mit dem Leberenzym ist. Demnach haben manche Patienten so starke Nebenwirkungen, dass sie die Therapie nicht zu Ende führen und bei anderen wiederum schlägt die Therapieform so gut wie nicht an. Die Forscher kommen in ihrem Ergebnis auf rund ein Drittel der Probanden, die einen zu hohen beziehungsweise zu niedrigen Blutspiegel aufwiesen.
Von den Patienten, bei denen eine Genvariante festgestellt wurde, änderten 30 Prozent nach etwa einem Jahr das Antidepressivum. Bei Patienten, bei denen man von einer normalen Leberenzym-Variante spricht, ist die Enzymaktivität weder zu hoch noch zu niedrig. Hier wechselten lediglich zehn bis zwölf Prozent. Studienleiter Professor Dr. Magnus Ingelman-Sundberg erklärt, dass CYP2C19 auch am Metabolismus einiger anderer selektiver Serotonin-Reuptake-Inhibitoren, kurz SSRI, beteiligt ist und dadurch auch bei anderen Antidepressiva mit solchen Effekten zu rechnen ist.
Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion
Quelle: Pharmazeutische Zeitung