FÜR EINE BESSERE DURCHBLUTUNG

Empfehlen Sie aktiv Ginkgo-Präparate? Wenn ja, worauf achten Sie bei der Produktempfehlung?

Ja, ich empfehle Ginkgo, und zwar bei verschiedenen Indikationen. Zum Beispiel wenn Kunden über Gedächtnisprobleme, Durchblutungsstörungen in den Beinen, Schwindel oder Tinnitus klagen. Ich entscheide mich dann für ein Arzneimittel mit einem Spezialextrakt, weil die Wirkungen in vielen Studien belegt sind.

Die Inhaltsstoffe der Ginkgo-Blätter stabilisieren die empfindlichen Membranen der Mitochondrien, der Kraftwerke unserer Zellen, und erhöhen so Energieleistung und Vernetzung im Gehirn. Seine durchblutungsfördernde Wirkung macht sich nicht nur im Gehirn, sondern auch im Innenohr und in den Beinarterien bemerkbar. Das macht ihn für verschiedene Kundengruppen interessant. Wenn ich mich für ein Ginkgo-Produkt entscheide, achte ich auf bestmögliche Qualität bei einem günstigen Preis.

Raten Sie bei Tinnitus zu Ginkgo-Produkten?

Sicher, Kunden mit Tinnitus kommen oft in die Apotheke. Manchmal sind es jüngere Erwachsene, manchmal ältere Menschen. Viele haben sich selbst informiert und fragen gezielt nach Ginkgo. Ich empfehle es aber auch aktiv und achte darauf, dass das Produkt explizit für Tinnitus zugelassen ist. Am besten verwendet man ein Produkt mit allen Indikationen. Dann kann man es verschiedenen Patientengruppen empfehlen.

Ich erkläre den Kunden, dass aufgrund der verbesserten Durchblutung die Sauerstoffversorgung im Innenohr optimiert wird. Wichtig ist der Hinweis, dass man mit der Einnahme schnellstmöglich startet. Je länger der Kunde wartet, desto eher kann sich der Tinnitus chronifizieren. Die besten Heilungschancen bestehen innerhalb der ersten drei Monate nach Auftreten der Symptome. Ich empfehle, das Produkt mindestens 12 Wochen zu nehmen.

Empfehlen Sie Ginkgo für eine bessere Gedächtnisleistung?

Ja! Manchmal stellen ältere Kunden fest, dass sie sich nicht mehr alles merken können. Gelegentlich sind wir es, die dies bei Stammkunden bemerken oder Angehörige sprechen uns auf das Thema an. Ich empfehle dann, möglichst zeitnah ein Ginkgo-Präparat einzunehmen. Ginkgo ist bewährt, seine Wirkung auf die Gedächtnisleistung bei Demenzen nachgewiesen. Es sollten allerdings 240 Milligramm Ginkgo-Spezialextrakt am Tag sein.

Gerade für ältere Menschen achte ich dabei auf die Tablettengröße oder darauf, dass die Tablette eine Bruchkerbe hat. Viele Ältere müssen ohnehin schon viele Arzneimittel nehmen und können große Tabletten nicht gut schlucken. So kann ich die Compliance fördern. Die Tabletten sollten mindestens 8 Wochen eingenommen werden, dann kann die Sauerstoffversorgung im Gehirn gesteigert und so die Merk- und die Konzentrationsfähigkeit verbessert werden.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/18 auf Seite 74.