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Aromatherapie

EINFACH DUFTE!

Die Aromatherapie gilt als Teildisziplin der Phytotherapie, bei der ätherische Öle den Körper durchdringen und die Sinne anregen. Die Düfte hinterlassen ihre Spuren jedoch nicht nur psychisch und physisch, sondern auch in vielen Redewendungen.

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Die Aromatherapie führt in vielen Apotheken noch ein eher kümmerliches Dasein, dabei können PTA und Apotheker bei der Auswahl der richtigen Düfte auf ihre Fachkenntnisse über die Wirkweise von Heilpflanzen zurückgreifen. Ein Grund mehr, sich mit dem Thema genauer zu beschäftigen.

Uralter Gebrauch Bereits vor etwa 5000 Jahren destillierten die Menschen in Mesopotamien Pflanzenteile, um duftende Essenzen zu gewinnen. Die alten Ägypter mumifizierten ihre Toten mit Duftstoffen und römische Gelehrte wie Plinius beschrieben schon im Altertum ihre Verwendung zu heilkundlichen und kosmetischen Zwecken. Arabische Alchemisten verfeinerten im Mittelalter die Destillation zur Herstellung von Duftwässern aus Blüten und anderen Pflanzenteilen. Berühmt war vor allem das Rosenwasser, das über die damaligen Handelswege bis nach Spanien gelangte.

Damit wurden exotische Zuckerspezialitäten veredelt und als Arznei gereicht. Im Sinne eines Arzneimittels wurden damals auch Halsketten getragen, an denen mit Essenzen gefüllte Duftkugeln hingen, die den Träger vor der Pest bewahren sollten. Die eigentliche Aromatherapie geht auf den französischen Chemiker René Maurice Gattefossé zurück, der Anfang der 1930er Jahre zufällig die Heilkraft von reinem Lavendelöl entdeckte. Er prägte den Begriff Aromatherapie und gilt als Begründer der Heilmethode, die unverfälschte ätherische Öle zu therapeutischen Zwecken anwendet.

Komplementärmedizinische MethodeDie moderne Aromatherapie wird heute als eine Teildisziplin der Phytotherapie verstanden, die auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept beruht. Dabei wird nicht das Symptom, sondern der Mensch als Ganzes behandelt. Eine Krankheit versteht die Aromatherapie nicht als Ursache, sondern als Folge eines (häufig psychischen) aus dem Gleichgewicht geratenen Zustandes. Ziel ist eine Heilung, Linderung oder Verhinderung körperlicher oder seelischer Beschwerden. Zentrales Ansinnen dabei ist, das Wohlbefinden zu steigern und die Selbstheilungskräfte anzuregen.

Die ätherischen Öle werden vor allem in Form von Inhalationen, Einreibungen, Massagen, Bädern und Kompressen, aber auch innerlich verwendet. Während die Aromatherapie bei leichteren Alltagsbeschwerden alleine und im Rahmen der Selbstmedikation gute Erfolge erzielen kann, sollte sie bei ernsthaften Erkrankungen als ein begleitender Bestandteil in ein schulmedizinisches Therapiekonzept eingebunden werden. Vor allem wird die innerliche Anwendung nur nach ärztlichem Rat empfohlen.

ÄTHERISCHE ÖLE

Natürliche Duftstoffe pflanzlichen Ursprungs zeichnen sich durch einen intensiven Geruch und Geschmack aus und erfüllen im Pflanzenreich vielfältige Aufgaben: Beispielsweise bieten sie Schutz vor Pflanzenfressern, Insektenbefall, Viren, Bakterien oder Pilzen, locken Tiere zur Bestäubung an oder sind an der Regulation des Wasserhaushalts der Pflanze beteiligt. Bei den Substanzen handelt es sich um Gemische lipophiler, flüssiger, leicht flüchtiger Verbindungen (Alkohole, Ester, Terpene, Ketone), die in verschiedenen Pflanzenteilen gebildet werden. Sie können in allen Geweben einer Pflanze vorkommen (z. B. Koniferen) oder auf bestimmte Teile beschränkt sein: Blüten (z. B. Rose), Blüten und Fruchtschale (z. B. Bitterorange), Früchte (z. B. Fenchel), Blätter und Stängel (z. B. Pfefferminze), Blätter und Rinde (z. B. Zimt), Harz (z. B. Weihrauch).

Ihre Speicherung erfolgt in Drüsenhaaren oder Drüsenschuppen der Epidermis, in inneren Ölzellen oder Ölbehältern. Die Gewinnung der ätherischen Öle richtet sich nach Menge und Art des Öls sowie nach dem entsprechenden Pflanzenteil. Die gebräuchlichsten Methoden sind das Ölextraktionsverfahren, Synonym: Enfleurage-Verfahren (in der Regel für besonders kostbare Blüten, z. B. von Rosen, Veilchen oder Jasmin), die Lösungsmittelextraktion (z. B. bei zu erwartenden geringen Ölausbeuten und Ölen mit empfindlichen Duftbestandteilen), mechanische Auspressverfahren (Gewinnung von thermolabilen Ölen wie den Agrumen-Ölen, also Ölen aus der Zitrusfamilie wie z. B. Citrus-, Bergamotte- oder Orangenöl) sowie die Wasserdampfdestillation (häufigste Methode).

Naturreine ätherische ÖleDie Aromatherapie setzt ausschließlich natürlich gewonnene, das heißt unveränderte, naturreine ätherische Öle ein. Diese zeichnen sich als Vielstoffgemische durch ihr Gesamtspektrum und komplexes Zusammenspiel aller vorhandenen Bestandteile aus, wodurch sie ihre volle Wirksamkeit mit all ihren Facetten erreichen. Die ätherischen Öle werden im Sinne der Aromatherapie als lebende Substanzen bezeichnet, deren Inhaltsstoffe sich je nach Anbaugebiet, Anbauweise und Gewinnungsverfahren in ihrer Wirkung unterscheiden können. Das hebt sie von den halbsynthetisch oder synthetisch hergestellten Ölen ab. Diese „naturidentischen“ Öle riechen zwar noch wie die naturreinen Vorbilder, werden aber von Aromatherapeuten als tote Substanzen angesehen, da sie nicht mehr die Vielfalt und den Substanzreichtum der naturreinen Öle besitzen. Laborkompositionen gelten als gar nicht oder nur gering wirksam und somit den natürlich gewonnenen Ölen qualitativ unterlegen.

Von hoher Qualität Empfehlenswerte ätherische Öle im Sinne der Aromatherapie sind an einem Analysezertifikat und einer umfassenden Deklaration zu erkennen. Folgende Angaben dürfen nicht fehlen: Stammpflanze mit lateinischer und deutscher Bezeichnung, verwendeter Pflanzenteil, Herkunftsland, Gewinnungsverfahren, Chargennummer, Angabe über den Anbau, wie biologischer oder konventioneller Anbau (rückstandskontrolliert) oder aus Wildsammlung. Arzneibuch-Öle stellen im strengen Sinne keine geeigneten Substanzen für die Aromatherapie dar. Ein Grund dafür ist, dass bei diesen wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe an- oder abgereichert werden dürfen.

Typische AnwendungsgebieteDie Aromatherapie kommt vor allem bei Nervosität, Schlafstörungen, Schmerzen oder Erschöpfungszuständen, Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden zum Einsatz. Für die beanspruchten Indikationen existieren inzwischen immer mehr rationale Wirknachweise. Beispielsweise sind spasmolytische Effekte auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Traktes von Pfefferminz-, Kümmel- und Fenchelöl bei Verdauungsstörungen belegt. Ebenso basiert die Verwendung von Fenchel-, Eukalyptus-, Kiefernnadeln-, Thymian- und Anisöl bei Atemwegserkrankungen, Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerzen oder Lavendelöl bei Schlafstörungen, Angstgefühlen und innerer Unruhe auf evidenzbasierten Studien.

Allerdings hält die Aromatherapie noch nicht für alle Duftstoffe nachvollziehbare Erklärungen im Sinne einer evidenzbasierten Medizin bereit. Etliche weit verbreitete Einsatzgebiete und Empfehlungen stammen aus dem langjährigen Erfahrungsschatz der Aromatherapeuten, zum Beispiel Zitronen- und Bergamottöl zur Aufmunterung bei Niedergeschlagenheit, Orangenöl zur Steigerung der Lebensfreude und Energie oder Neroli- und Mandarinenöl zur Stressverarbeitung.

Immer der Nase nachDie natürlichen Duftstoffe entfalten über verschiedene Mechanismen ihre Wirkung. Eine zentrale Rolle spielt der Geruchssinn, auch olfaktorische Wahrnehmung genannt. Beim Einatmen über die Nase gelangen die flüchtigen Substanzen zu den Geruchsrezeptoren, die sich im oberen Teil der Nase befinden. Sie wandeln den chemischen Reiz in elektrochemische Impulse um, die von Nervenbahnen wie dem Riechnerv Nervus olfactorius und dem Gesichtsnerv Nervus trigeminus direkt zum Riechkolben (Bulbus olfactorius), einem Teil des Riechhirns, gelangen. Von dort aus dringen die Signale in verschiedene Bereiche des Gehirns vor, die die Düfte identifizieren und bewerten, nachfolgend das vegetative und zentrale Nervensystem aktivieren, hormonelle Wirkungen und immunologische Prozesse in Gang setzen.

Vergiss mein nicht Eine wichtige Hirnregion stellt dabei das limbische System dar, das für Gefühle, Erinnerungen und die affektive Bewertung zuständig ist. Dort findet die Speicherung des Geruchs sowie seine Verknüpfung mit Emotionen und Erinnerungen statt. Daher sprechen Aromastoffe auch immer die emotionale Ebene an und sind mit individuellen Vorlieben und Abneigungen verbunden, die sich aus persönlichen Erlebnissen der Vergangenheit erklären lassen. Während die einen Verwender bestimmte Düfte, wie beispielsweise Fischgeruch als angenehm empfinden, weil er vertraute Erinnerung an das Fischgeschäft der geliebten Großeltern weckt, nehmen sie andere eher als abstoßend wahr, weil sie vielleicht in der Kindheit schon keinen Fisch essen mochten.

Redewendungen wie „Den finde ich dufte“ oder „Die kann ich nicht riechen“ versinnbildlichen den Zusammenhang zwischen Geruch, Gefühl und Gedächtnis. Häufig werden diese psychischen, emotionalen Steuerungsmechanismen nicht bewusst wahrgenommen, was sich die Aromatherapie dennoch beziehungsweise eigens zunutze macht. Im positiven Sinne setzt sie Wohlgerüche ein, um das Wohlbefinden zu steigern und Heilungsprozesse zu unterstützen. Negativ betrachtet werden Düfte zur Manipulation missbraucht, beispielsweise wenn die Industrie sich dieser Mechanismen bedient, indem sie durch Verneblung ätherischer Öle die Raumatmosphäre verkaufsfördernd verändert. So werden oftmals in gebrauchten Autos Sprays mit Neuwagengeruch versprüht oder der Duft nach frischen Backwaren zur Steigerung des Umsatzes in Lebensmittelgeschäften.

EINE KLEINE AUSWAHL AN WINTERDÜFTEN

+Erkältet? Mit Eukalyptusöl die Atemwege befreien
Am beliebtesten ist im Winter Eukalyptusöl. Es hat einen kräftigen, frischen, campherartigen Duft, der die Sinne erfrischt, die Seele aufmuntert und sich positiv auf die geistige Aufnahmefähigkeit auswirkt. In Form von Inhalationen, Bädern oder Einreibungen lindert es Erkältungsbeschwerden aufgrund seiner entzündungshemmenden, schleimlösenden und antiseptischen Eigenschaften. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen wirkt es durchblutungsfördernd und damit schmerzlindernd.

+ Verstimmt? Mit Neroliöl das Glück schnuppern Das ätherische Öl der Blüten der Bitterorange ist als Neroli bekannt und gilt als wohltuender Seelentröster und Nerventonikum. Gerade in grauen Wintertagen werden die stimmungsaufhellenden und beruhigenden Eigenschaften des Orangenblütenöls geschätzt. Zudem wirkt der Neroliduft bei nervösen Verdauungsbeschwerden oder Schlaflosigkeit entspannend, löst Krämpfe und erleichtert das Einschlafen.

+ Gestresst? Mit Lavendelöl Entspannung tanken Ein Klassiker unter den ätherischen Ölen ist Lavendelöl, das aufgrund seines großen Wirkspektrums am meisten verwendet wird. Es hat eine beruhigende, entspannende und stark ausgleichende Wirkung, die bei Nervosität und Stress oder bei ängstlicher Unruhe wohltuend wirkt. Außerdem gibt es bei Erschöpfung neue Kraft aufgrund seiner harmonisierenden Effekte. Bei Hautproblemen schätzt man vor allem die entzündungshemmenden, antiseptischen und wundheilfördernden Eigenschaften.

Zum unter die Haut gehen Ätherische Öle wirken aber nicht nur über den Geruch. Sie werden auch transdermal aufgenommen. Da sie als fettlösliche Substanzen in den Hautlipiden löslich sind, gelangen sie beim Einreiben oder Einmassieren über die Haut in den Blutkreislauf und somit in den Organismus. Nach wenigen Minuten überwinden sie sogar die Bluthirnschranke. Bei der topischen Applikation sind Interaktionen an diversen Rezeptorsystemen der Zellmembran zu beobachten. Beispielsweise basiert die spasmolytische Wirkung von Pfefferminzöl auf einem calciumantagonistischen Effekt des Menthols.

Zudem lassen sich mit ätherischen Ölen Membraneffekte auslösen, wie beispielsweise eine erhöhte Gewebedurchlässigkeit durch Wacholder- oder Rosmarinöl. Eine transdermale Aufnahme erfolgt auch beim Inhalieren. Werden Duftstoffe über die Nase eingeatmet, erreichen sie nicht nur die Riechnerven, sondern gelangen über die Atemwegsschleimhäute direkt in den Organismus. Der gleiche Mechanismus läuft bei peroraler Applikation ab, wenn die ätherischen Öle aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert werden.

Öle verdampfenDie einfachste Methode ist das Verteilen der Aromastoffe im Raum mit speziellen Aromalampen. Die Auswahl der ätherischen Öle richtet sich nach persönlichen Vorlieben und dem Zweck, der mit der Raumbeduftung erreicht werden soll. Verbreitet ist die Verneblung ätherischer Öle zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten (z. B. mit Eukalyptus, Pfefferminze, Thymian), zur Entspannung (z. B. mit Lavendel, Melisse, Rose) oder um eine konzentrationsfördernde (z. B. Orange, Zitrone, Pfefferminzöl) beziehungsweise anregende Atmosphäre zu schaffen (z. B. Lemongras, Rosmarin). Dafür werden einige Tropfen des ätherischen Öls zusammen mit Wasser in der Verdunstungsschale der Aromalampe von einem Teelicht erwärmt. Alternativ kann das ätherische Öl in eine mit Wasser gefüllte Schale gegeben und auf einem Stövchen erwärmt oder zum Verdunsten auf die Heizung gestellt werden.

Es kommen nur wenige Tropfen zum Einsatz, um eine zu intensive oder zu lange Stimulierung der Sinnesreize, die zu Kopfschmerzen oder Übelkeit führen kann, zu vermeiden. Je nach Raumgröße reichen in der Regel fünf bis zehn Tropfen, bei Kindern und empfindlichen Menschen weniger. Außerdem sollte die Lampe nicht länger als zwei Stunden in Gebrauch sein. Eine beliebte Möglichkeit, harmonisierende, entspannende oder schlaffördernde Duftstoffe über Nacht einzuatmen, ist ein Taschentuch, Kopfkissen oder die Nachtwäsche mit ein bis drei Tropfen Lavendelöl zu beträufeln. Alternativ sorgen Geranie (harmonisierend, schlaffördernd) oder Mandarine (entspannend, schlaffördernd) nachts für eine angenehme Atmosphäre.

Dämpfe tief einatmen Beim Inhalieren kann man besonders intensiv von der therapeutischen Wirkung der Duftstoffe Gebrauch machen. Bei Erkältungen ist das tiefe Einatmen ätherischer Öle (z. B. Eukalyptusöl) ein bewährtes Hausmittel, das auch im Rahmen der Phytotherapie empfohlen wird. Es löst festsitzenden, zähen Schleim in den Bronchien oder Nasennebenhöhlen und befeuchtet gleichzeitig die gereizten Schleimhäute der Atemwege. Dafür wird ein Tropfen des Öls in einen Liter heißes Wasser gegeben und mit einem Handtuch über dem Kopf etwa zehn Minuten mit geschlossenen Augen kräftig durch die Nase ein- und ausgeatmet. Um Verbrühungen zu vermeiden, sollte das Wasser nicht kochen und der Kopf einen ausreichenden Abstand (circa 40 cm) zur Wasserschüssel einhalten. Für eine sichere Anwendung stehen auch Inhalatoren aus Plastik zur Verfügung. Anschließendes Ausruhen nach dem Inhalieren schont den Kreislauf.

Bäder genießen Ein Inhalieren ist auch mit einem Wannenbad möglich. Die ätherischen Öle wirken dabei nicht nur über die Nase, sie werden zudem über die Haut und Atemwege aufgenommen. Je nachdem welcher Duft ins Badewasser geträufelt wird, steht eine entspannende (z. B. Lavendel, Orange, Mandarine), belebende (z. B. Rosmarin, Grapefruit, Mate) oder heilungsfördernde Wirkung (z. B. Latschenkiefer, Eukalyptus oder Ravintsara bei Erkältungsbeschwerden) im Vordergrund.

Für ein Vollbad reichen in der Regel zehn Tropfen eines ätherischen Öls, bei Teilbädern genügen bereits vier Tropfen. Damit sich das Öl gut im Badewasser verteilt, mischt man es zuvor mit ein bis zwei Esslöffeln emulgierender Sahne, Milch oder Honig. Gleichzeitig wird die Haut damit noch gepflegt. Alternativ können gebrauchsfertige Badeessenzen mit ätherischen Ölen in die Wanne gegeben werden. Damit das Bad wirklich zu einem Wohlfühlerlebnis wird, sollte die Wassertemperatur nicht zu hoch eingestellt (36 bis 38 °C) sein und die Verweildauer nicht länger als 20 Minuten betragen.

Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Aromatherapie ist, dass der gewählte Duft dem Anwender gefällt.

Aromamassagen und Einreibungen erleben ür viele Menschen ist die Massage mit ätherischen Ölen die angenehmste Form der Aromatherapie, da das Massieren an sich schon ein entspannendes Erlebnis darstellt. Dafür werden 20 Tropfen eines ätherischen Öls mit 100 Millilitern (ml) Basisöl gemischt. Steht die Entspannung im Vordergrund, eignen sich beispielsweise Bergamotte, Rose, Lavendel, Orange oder Mandarine. Bei Muskelverspannungen können Rosmarin, Manuka, Lorbeer oder Strohblume eine Lockerung der Muskulatur unterstützen oder bei Blähungen fördern Bauchmassagen mit Kümmel- und Fenchelöl das Abgehen der Winde. Ebenso können Einreibungen lindernde Wirkungen haben, bei Husten beispielsweise Bronchialbalsame mit Thymian oder Myrte zum Einreiben auf Brust und Rücken. Zur Unterstützung ihrer Wirkung setzt die Aromatherapie noch Wickel und Auflagen ein, wie die erwärmten Bienenwachswickel eventuell in Kombination mit einer Auflage aus Schafswolle.

Umgang mit ätherischen Ölen Ätherische Öle sind bei richtiger Anwendung meist gut verträglich. Dennoch gilt es folgende Aspekte zu beachten:

  • Ätherische Öle können einzeln oder als Mischung zum Einsatz kommen, wobei in der Regel nicht mehr als drei Substanzen kombiniert werden.
  • Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Substanzen, die bereits in sehr geringer Konzentration wirken und in höheren Dosierungen Reizungen der Haut und Atemwege hervorrufen können. Daher dürfen sie nur verdünnt zur Anwendung gelangen. Zur Hautpflege und Massage werden sie in einem fetten Öl (Basisöl) wie beispielsweise Jojoba-, Oliven- oder Mandelöl vermischt, mögliche Trägersubstanzen sind auch Gele (z. B. Aloe-vera-Gel) oder Salze (z. B. Totes-Meer-Salz). Für Inhalationen werden ätherische Öle in Wasser gelöst.
  • Allergiker sollten vor Anwendung das ätherische Öl stets zuvor in der Ellenbeuge auftragen, um die Verträglichkeit zu testen.
  • Öle, die häufig Allergien auslösen (z. B. Teebaum-, Nelken- oder Zimtöl) sollten prinzipiell gemieden werden.
  • Neurotoxische Öle (z. B. Eisenkrautöl, Zedernholzöl, Muskatellersalbeiöl) sind besonders sparsam und zurückhaltend zu dosieren. Schwangere, Stillende, Kleinkinder oder Epileptiker sollten ganz auf sie verzichten.
  • Vorsicht ist generell bei Kindern, Schwangeren oder bestimmten Erkrankungen (z. B. Epilepsie, Bluthochdruck, Asthma) angeraten. Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren mit ätherischen Ölen, die Menthol, Cineol oder Campher enthalten (z. B. Eukalyptus). Sie lösen starke Reizungen und Krämpfe der Atemmuskulatur aus, die akute Atemnot zur Folge haben können (Kratschmer-Holgren-Reflex).
  • Bei einigen Ölen (z. B. Zitrusöle, vor allem Bergamottöl) sind Sonnenbäder zu vermeiden, da sie die Lichtempfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung erhöhen.
  • Ätherische Öle können eine homöopathische Behandlung beeinflussen, vor allem mentholhaltige (z. B. Eukalyptus-, Pfefferminzöl).
  • Die innerliche Einnahme reiner ätherischer Öle sollte vorsichtshalber nur nach Anweisung eines erfahrenen Therapeuten erfolgen. Für die Selbstmedikation stehen spezielle Fertigarzneimittel aus dem Bereich der Phytotherapie zur Verfügung.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/2020 ab Seite 14.

Gode Chlond, Apothekerin

Buchtipp Wer sich noch intensiver mit der Aromatherapie und anderen komplementären Methoden beschäftigen möchte, findet in dem folgenden, umfassenden Nachschlagewerk fundierte und übersichtlich dargestellte Informationen, die für die Beratung im Apothekenalltag sehr nützlich sein können: Harald Walach, Sebastian Michael und Siegried Schlett, Das große Komplementär-Handbuch für Apotheker und Ärzte, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2018, ISBN 978-3-8047-3605-4.

Unter der modernen Aromatherapie wird ein Teilbereich der Phytotherapie verstanden, die auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept beruht.

Zitat

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Unter der modernen Aromatherapie wird ein Teilbereich der Phytotherapie verstanden, die auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept beruht.

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