Forschung | Londoner Patient
ZWEITER HIV-INFIZIERTER VERMUTLICH GEHEILT
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Die Fälle der beiden Patienten ähneln sich sehr. Die Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) wurde zunächst durch antiretrovirale Arzneimittel therapiert, um den Ausbruch des erworbenen Immunschwächesyndroms (engl. Acquired Immune Deficiency Syndrome, AIDS) zu verzögern oder zu verhindern. Zusätzlich zur HIV-Infektion erkrankten beide Betroffenen auch an Blutkrebs und erhielten eine Stammzellspende.
Der Spender diese Stammzellen ist jeweils immun gegen HIV, da eine seltene Mutation dafür sorgt, dass den körpereigenen Zellen der entsprechende Rezeptor fehlt, an den das Virus eigentlich ankoppeln würde, um sein Erbgut einzuschleusen und zu vermehren. Durch die Stammzelltransplantation wurde diese Eigenschaft auf die HIV-positiven Patienten übertragen.
Das Forscherteam um Professor Ravindra Gupta von der University of Cambridge untersuchte den Londoner Patienten. Die Tests ergaben, dass zwar noch Teile des viralen Erbguts in Gewebe- und Flüssigkeitsproben zu finden sind, diese seien jedoch nicht mehr vermehrungsfähig. Auch die virusspezifischen Antikörper seien stark gesunken, was auf das Verschwinden des HI-Virus aus dem Körper zurückzuführen sei.
Ob die Patienten lebenslang virusfrei bleiben und ob Guptas Studie wiederholbar ist und sich zu einer Therapie für andere HIV-Positive ausbauen lässt, wird nun weiter erforscht.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quelle: Pharmazeutische Zeitung